Herr Ebener, wie zufrieden sind Sie mit der Nutzung ihres Portals vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg?
EBENER: Insgesamt ist die Resonanz vergleichbar mit der Landtagswahl 2011. Damals hatten wir 1 200 Fragen, die an die Kandidaten gerichtet wurden. Stand jetzt sind wir bei 800 eine Woche vor der Wahl. Allerdings sind im Moment erst die Hälfte beantwortet. Der Wahlkreis Kirchheim ist da vorbildlich. Die Fragen sind sehr konkret.
Müssen Ihre Moderatoren öfter eingreifen weil der Ton rauer geworden ist?
EBENER: Das können wir nicht feststellen. Das ist wohl auch der Vorteil unseres Portals. Die Leute wissen, dass unser Angebot moderiert ist und verhalten sich entsprechend.
Wie stark gräbt Ihnen Facebook das Wasser ab?
EBENER: Eigentlich gar nicht. Unsere Zahlen sind sehr konstant. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass wir die Hoheit haben und Beiträge nicht einfach gelöscht werden können. Wer bei uns Fragen stellt, kann sicher sein, dass sein Beitrag bleibt. Dass Konkurrenz nicht schadet, liegt aber auch daran, dass sich die politische Debatte sehr viel mehr in den Online-Bereich verlagert hat.
Wie stehen Sie zur Kritik, es handele sich bei abgeordnetenwatch um eine kommerzielle Plattform?
EBENER: Das stimmt so nicht. Wir sind spendenfinanziert und grundsätzlich kostenlos. Wenn Kandidaten uns über die Kommunikationsplattform hinaus als Wahlkampftool nutzen wollen, bieten wir das an. Die Profilerweiterung ist sozusagen ein Angebot, mit dem wir unsere Kosten finanzieren. Wir sind ein eingetragener Verein mit bundesweit 2 925 Förderern und machen keinen Gewinn.