Region. Heute ist März. Diesen Eindruck hat Roland Hummel, wenn er einen Blick in seine Aufzeichnungen wirft - oder einen aus dem Fenster: Sonnenschein, rund zehn Grad, grüne Wiese. Und das mitten im Januar auf der Schwäbischen Alb. Der Wetterexperte aus Engstingen ist nicht der Einzige, der auf den Winter wartet. „Der Lift steht bereit“, sagt Simon Sperl, Sportwart des Schi-Club Hülben. Aber man kann nunmal nichts dagegen tun, wenn kein Schnee fällt. Beide und mit ihnen die übrigen Liftbesitzer und Ski-klubs in der Region blicken verhalten optimistisch auf den Februar.
Schon am jetzigen Wochenende soll auf der Alb ein wenig Schnee fallen. Prognosen, die über eine Woche hinausgehen, sind spekulativ, doch zum Monatswechsel könnte es einige kalte Tage geben. Hummel analysiert seit 50 Jahren auf einer Klimastation das Wetter auf 735 Metern auf der Mittleren Alb. An Schneetagen misst er täglich um 7 Uhr die Schneedecke. Am Ende der Saison addiert er die Werte. Der langjährige Durchschnitt liegt hierzulande bei 1070 Zentimetern. In diesem Winter sind bislang lediglich 16 gefallen; das ist die dünnste Schicht innerhalb der vergangenen 70 Jahre.
Auch Karin Hoffmann, Betreiberin des Skilifts „Salzwinkel“ bei Zainingen bleibt nichts übrig, als abzuwarten. „Man kann nur hoffen. Letztes Jahr kam der Schnee ganz plötzlich und ist dann mehrere Wochen liegen geblieben.“ Langfristig aber sorgt sich nicht nur sie um die Alb als Standort für den Skisport. Nicole Wieden