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Designerin aus Ochsenwang gestaltet Produkte mit Waldmotiven

Illustration Sie nennt sich „Das Fuchsmädchen“ und hat auf Instagram mehr als 10k Follower: Cornelia Ullmann stellt Bekleidung, Karten, Tassen und viele andere Dinge mit Wald- und Fuchsmotiven her. Von Heike Siegemund

Waldige Motive bringt Cornelia Ullmann am liebsten auf Papier. Illustration Cornelia Ullmann aus Ochsenwang gestaltet Produkte mit Wald- und Fuchsmotiven. Auf Instagram lässt sie ihre Follower an ihrer großen Liebe zum Wald teilhaben.

Die Liebe zum Wald „zieht sich komplett durch mein Leben“, sagt Cornelia Ullmann, das „Fuchsmädchen“ aus Ochsenwang. Auf dem Kirchheimer Schafhof aufgewachsen, hat sie einen großen Teil ihrer Kindheit im Wald verbracht. Ihr Vater sei „ein Naturmensch von Grund auf“. Mit ihm streifte die kleine Cornelia durch die Wälder in der Region, sammelte Pilze und sog die Schönheit der Natur mit allen Sinnen auf.

Damals konnte sie noch nicht ahnen, dass diese tiefe Verbundenheit mit der Natur Jahre später eine besondere Kreativität in ihr entfachen würde. Nach der Schulzeit, der Ausbildung und der Arbeit als Krankenschwester im Klinikum Esslingen, wo sie in der Onkologie und auf der Palliativstation tätig war, geschah es während ihrer ersten Schwangerschaft mit ihrem Sohn. „Zum ersten Mal hatte ich richtig viel Zeit“, blickt Cornelia Ullmann zurück. Diese Zeit wollte sie nutzen, um ein Fotoalbum für das Baby zu gestalten, auch mit selbst gemalten Bildern. So griff sie zu Pinsel und Aquarellfarben ihrer Mutter – und entdeckte dabei die Freude am Malen.

 

Ich habe mich da richtig reingefuchst.
Cornelia Ullmann über die Anfänge als Illustratorin

 

Wald, Pilze und der Fuchs: Damals wie heute bringt sie diese Motive am liebsten auf Papier. Und nicht nur das: Schon bald entdeckte sie ihre zweite Leidenschaft, das Sticken. „Mit Rucksäcken ging es los“, erinnert sich Cornelia Ullmann. Diese bestickte sie von Hand mit waldigen Bildern in warmen Naturfarben. Schnell sprach sich ihr Talent im Freundeskreis herum: „Viele fragten, ob ich auch ihre Rucksäcke besticken kann“, erzählt Cornelia Ullmann. Im Netz lernte sie schließlich eine Grafikerin kennen, die sie dazu animierte, auch Grußkarten und Notizblöcke mit den „fuchsigen“ Bildern zu gestalten. Sie war es denn auch, die Cornelia Ullmann auf die Idee brachte, sich selbständig zu machen und ihre Produkte zu verkaufen.

Die Bekleidungskollektion bildet inzwischen das Herzstück der Arbeit von Cornelia Ullmann. Illustration Cornelia Ullmann aus Ochsenwang gestaltet Produkte mit Wald- und Fuchsmotiven. Auf Instagram lässt sie ihre Follower an ihrer großen Liebe zum Wald teilhaben.

Die heute 30-Jährige blühte dann so richtig auf, wie sie strahlend erzählt. Sie entwarf stets neue Motive, wobei sie ihrem Grundgedanken – dem Wald und der Natur – immer treu blieb. So entstanden neben Rucksäcken, Taschen und Papeterie-Produkten auch Tassen aus Emaille, Scrunchies für die Haare, Schlüsselbänder, Fließdecken, Mousepads, Vesperbrettchen und - ganz wichtig - Bekleidung für Frauen und Männer im Wald- und Fuchs-Design. Die Bekleidungskollektion bildet inzwischen das Herzstück ihrer Arbeit, wie die Ochsenwangerin betont, die ihre Produkte unter dem Namen „Fuchsmädchen“ online und auf Kunsthandwerkermärkten anbietet. Mittlerweile bestickt sie die Textilien aber nicht mehr mühevoll von Hand, sondern mit Hilfe einer großen Stickmaschine. Diese bringt jedes Motiv, das Cornelia Ullman designt, rasend schnell auf die Stoffe und Kleidung. Die Stickmaschine teilt sie sich übrigens mit ihrem Schwager, der unter dem Label „Jonathan Agrar“ bestickte Bekleidung mit Motiven aus der Landwirtschaft vertreibt.

Mittlerweile bestickt das "Fuchsmädchen" die Bekleidung und Stoffe nicht mehr von Hand, sondern mithilfe einer großen Stickmaschine. Illustration Cornelia Ullmann aus Ochsenwang gestaltet Produkte mit Wald- und Fuchsmotiven. Auf Instagram lässt sie ihre Follower an ihrer großen Liebe zum Wald teilhaben.

Die Illustrationen der Ochsenwangerin entstehen an ihrem Schreibtisch. Dort blickt sie auf eine große Tapete mit in Nebel gehüllten Bäumen. Es ist auch das Mystische und Düstere, das sie liebt. Auf der Alb lebt sie seit einem Jahr mit ihrem Mann sowie ihrem fünfjährigen Sohn und dem zwei Jahre alten Töchterchen. Das Gros des Tages verbringt die junge Mutter mit ihren Kindern; deshalb arbeitet sie meistens abends. Die eine oder andere Nachtschicht kann da schon mal vorkommen, sagt sie schmunzelnd. „Es steckt viel Arbeit dahinter. Aber wenn ich positive Rückmeldungen meiner Follower erhalte, weiß ich, dass es sich lohnt, Blut, Schweiß und manchmal auch Tränen zu investieren.“

Die 30-Jährige, die mittlerweile 10.500 Follower auf Instagram hat, bezeichnet sich selbst als detailverliebt, auch ein bisschen perfektionistisch. Das Malen und Sticken hat sie sich selbst beigebracht – „ich habe mich da richtig reingefuchst“, sagt sie. Wichtig ist ihr, dass all‘ ihre Produkte eine Sprache sprechen. Früher hätte sie sich nie vorstellen können, einmal selbständig tätig zu sein. „Jetzt empfinde ich das als ganz großes Glück.“