Drückende Hitze im Sommer und zunehmende Starkregenfälle: Beides sind direkte Folgen des Klimawandels. Die Gemeinde Dettingen hat im vergangenen Juli eine Klimaanpassungsplanung beauftragt. Jetzt wurden dem Gemeinderat mögliche Maßnahmen vorgestellt.
Wenn es heiß ist, gibt es nichts Besseres als den Schatten eines Baumes. Dort sei es sechs bis acht Grad kühler als in der Sonne, sagte Professor Christian Küpfer, der mit seinem Büro Stadtlandfluss das Klimakonzept entwickelt. Denn bei Bäumen kommt zum Schatten noch die Verdunstungskälte hinzu, weil sie über ihre Blätter Wasser abgeben – sogar mehr als eine Wasserfläche. Auch andere Pflanzen tragen zu einem kühleren Mikroklima bei.
„Eine Begrünung in der Ortschaft hat einen enormen Effekt“, so Küpfer. Allerdings brauchen Pflanzen Wasser, womit gleich das zweite Thema angesprochen ist. Der beste Speicher für Wasser ist der Boden, ihn gilt es aufnahmefähig zu machen und ihm ausreichend Nass zuzuführen. Wenn man Regenwasser so zurückhält, dass es nach und nach versickern kann, wappnet man sich gleichzeitig für Starkregenereignisse, bei denen mehr Wasser von oben kommt, als der Boden aufnehmen kann – mit entsprechenden Folgen. Mulden, Gräben oder Retentionsflächen wirken dabei als Puffer.
Bäume, Zisternen und Gründächer
Die Maßnahmen, die sich daraus ergeben, sind nachvollziehbar: Entsiegelte Flächen, Versickerungsmöglichkeiten auf Grundstücken schaffen, Bäume in Mulden pflanzen oder Gründächer anlegen gehören dazu. Auch Zisternen und Regenwassersysteme sind sinnvoll. Das alles seien bekannte und funktionierende Maßnahmen, betonte Küpfer – je häufiger sie umgesetzt würden, desto größer der Effekt. Es komme letztlich auf die „Mitmachbereitschaft“ der Bürgerinnen und Bürger an.
Vorschriften helfen da manchmal wenig, wie Bürgermeister Rainer Haußmann feststellte: Die Gemeinde habe an verschiedenen Stellen Carports ermöglicht, aber deren vorgeschriebene Dachbegrünung sei längst nicht überall umgesetzt worden. Und auch der teilweise vorgeschriebenen Pflicht zu Baumpflanzungen komme nicht jeder nach. „Wir wissen alle, die Gesellschaft ist träge“, sagte er.
Trotzdem will der Gemeinderat auf Sensibilisierung setzen, zumal in diesem Bereich auch mit wenig Geld schon etwas zu erreichen ist. Das „A und O“ seien Anreize und Anregungen, betonte Andreas Hummel (CDU). Klimaschutz- und Energiemanager Michael Christ sprach weitere Möglichkeiten an, von der Werbung auf Social Media über einen Wettbewerb bis hin zu Zuschüssen. Das sind, ebenso wie eine mögliche Info-Veranstaltung, die nächsten Schritte.