Wie toll wäre es, wenn jede Gemeinde in Deutschland das Ziel hätte, für alle seine Haushalte den Strom selber zu machen? Dettingen möchte diesen Weg gehen – mit einem Bürgersolarpark. Mit den Grundstücksbesitzerinnen und -besitzern, die mitmachen, würden Pachtverträge geschlossen. Jeder Bürger könne Anteile zeichnen und hier investieren. Die für Dettingen am besten geeignete Fläche befindet sich entlang der Autobahn A8 und der ICE-Trasse.
Dettingens Klimamanager Michael Christ berichtete, dass man 75 Eigentümer und Eigentümerfamilien in diesem Bereich angeschrieben habe. Einige hätten sich nicht gemeldet oder wollten nicht, andere seien unentschlossen. Übrig blieb eine Fläche von 11,7 Hektar, auf der sich fast alle positiv zurückgemeldet hätten. Allerdings sei dies noch nicht die endgültige Fläche. Denn auch in diesem Bereich müsse noch mit dem einen oder der anderen geredet werden, um eine möglichst große zusammenhängende Fläche zu erhalten. Das sei wichtig, da diese Fläche eingezäunt werden müsse.
Fläche von acht Hektar realisierbar
Auch habe man sich andere Flächen als Alternativen angesehen. Aber dort gebe es viele Eigentümerinnen und Eigentümer, mit denen geredet werden müsse, es wären mehr landwirtschaftliche Flächen betroffen und auch für den Naturschutz oder das Landschaftsbild seien diese weniger gut geeignet.
Rainer Haußmann bemerkte, dass es strategisch ungeschickt sei, wenn man die wenigen Flächen in dem 11,7 Hektar großen Stück entlang der Autobahn nicht noch hinzu bekäme. Dennoch sei man zuversichtlich, eine Fläche von acht bis zehn Hektar realisieren zu können.
Die Verwaltung stellte in der Sitzung nun die Auswertung der Fragebögen vor, die an die fünf möglichen regionalen Projektierer gingen. Für einen angefragten Projektierer war die geplante Fläche zu klein. Übrig blieben die Unternehmen EnBW Solar, NaturStromProjekte, die Teckwerke Bürgerenergie und das Unternehmen W-I-N-D Energien. Nach der Auswertung empfahl die Gemeinde die EnBW Solar.
In einer angeregten Diskussion, ging es vornehmlich um das Ergebnis der Auswertung. Ein Rat regte an, sich mehr für einen, seiner Meinung nach, regionaleren, wenn auch kleineren Projektierer zu entscheiden. Ein anderer gab zu bedenken, dass ein wirtschaftlich größer aufgestellter Projektierer besser wäre.
Nach Kenntnisnahme der Auswertung der Projektierer-Fragebögen, der vorgesehenen Fläche sowie der Auswahl des Projektierers EnBW Solar für die weitere Planung, den Bau und den Betrieb des Bürgersolarparks und der Empfehlung an die weiteren Grundstückseigentümer stimmte der Rat mit zehn Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen zu. Drei Rätinnen und Räte hatten entschuldigt gefehlt.
Den Eigentümern soll nun in der Sitzung am 29. November der Projektpartner empfohlen werden. Wenn sich die Eigentümer für diesen entschieden haben, schließt dieser die nötigen Pachtverträge ab und startet die Planung. Die Anlage könnte dann Mitte 2026 in Betrieb gehen.