Dettingen. Krieg, Konjunkturschwankungen und die fortschreitende Klimaerwärmung könnten eine Versorgungskrise bescheren. So sieht es Michael Christ, Klimaschutz- und Energiemanager der Gemeinde Dettingen. Es könne die Gefahr bestehen, dass die Kommunen langfristig mit Erdgas unterversorgt werden. Im Falle einer massiven Verschlechterung der Versorgungslage werden nach Einschätzung Christs, die zuständigen Behörden in den Gasmarkt eingreifen und gegebenenfalls die Gaslieferungen rationieren. Auch wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit dafür gering sei, müssten alle Kommunen Vorsorge treffen.
So sei es die richtige Entscheidung gewesen, auf eine zentrale Holzhackschnitzelanlage für die Nahwärmeversorgung wichtiger Dettinger Einrichtungen zu setzen. Kita, Grundschule, Verbundschule, Pflegeheim, Sporthalle und Hallenbad würden so nicht mit fossilem Gas beheizt und könnten somit auch in einem Notfall offen bleiben. Nach und nach rüstet die Gemeinde Dettingen ihre Einrichtungen um. Als größte Gasverbraucher bleiben aktuell die Schloßberghalle, die Kita Regenbogenknirpse und das Rathaus.
Deshalb hat die Gemeinde für diese Einrichtungen einen Stufenplan entwickelt. Die wesentlichen Maßnahmen umfassen die Senkung der Raumtemperatur, der Heizgrenztemperatur und der Vorlauftemperatur des Heizkreises. In der letzten Stufe, wenn im Ernstfall Gas nur unzureichend oder gar nicht geliefert wird, würden Räume entsprechend geschlossen. Um die Gebäudesubstanz zu erhalten, werde die Mindesttemperatur über alternative Heizmethoden gewährleistet. Bei Bedarf werde die Gemeinde die Sporthalle im Winter als Wärmehalle einrichten. Bereits jetzt gelte es, Gas einzusparen, damit allen im Winter ausreichend Wärme zur Verfügung stehe. pm