In Dettingen hat Michael Christ, Energie- und Klimaschutzexperte im Rathaus, den aktuellen Klimaschutzbericht vorgestellt. 2021 konnte die Teckgemeinde wieder Treibhausgasemissionen reduzieren. Der Trend geht also in die richtige Richtung. Doch waren die Einsparungen von 2020 bei Strom, Wärme, Verkehr, Bautätigkeiten und Landnutzung noch nicht nachhaltig. 2021 sind die Emissionen wieder angestiegen, allerdings lagen sie deutlich niedriger als in den Vorjahren. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2010 hat Dettingen bereits 27 Prozent der Klimagase eingespart. Doch weitere Anstrengungen insbesondere im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich sind notwendig.
Den Ausbau Erneuerbarer Energien konnten die Dettinger im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln, doch ist die Energiewende noch immer zu langsam. „Ein Lichtblick gibt 2023,“ so der Klimaschutzmanager. „In der ersten Jahreshälfte wurde bereits mehr Photovoltaik zugebaut als im gesamten Jahr 2022.“
Mit der Errichtung eines Bürgersolarparks, der alle Dettinger Haushalte mit Strom versorgen soll, will die Gemeinde den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigen. Das Projekt wird vom Gemeinderat, der Bürgerenergiegenossenschaft und aus der Bürgerschaft befürwortet. Die Gemeindeverwaltung ist aktuell in Gesprächen mit den Grundstückseigentümern, um eine sinnvolle Pachtfläche entlang der Autobahn zusammenzubekommen.
In 2022 stiegen die Energiepreise und die Sorgen vieler Dettinger, wie sie kurzfristig und zukünftig Heizen sollen. 70 Prozent der örtlichen Haushalte heizen immer noch mit fossilem Öl oder Gas. Um der Verunsicherung in der Bevölkerung zu begegnen, bietet die Gemeinde eine Klimaschutzberatung an. Darüber hinaus soll die Ende 2022 gestartete kommunale Wärmeplanung den Bürgerinnen und Bürgern Planungssicherheit geben, welche klimaneutralen Heizungstechnologien an welcher Stelle im Ort sinnvoll wären. Dettingen führt die Wärmeplanung zusammen mit Bissingen und Owen freiwillig durch. Die Ergebnisse sollen Anfang 2024 vorgestellt werden. pm