Die Gemeinde Dettingen sieht sich weiterhin als Musterschüler in Sachen Energieverbrauch. Sie sei zwar nicht mehr die einzige Gemeinde im Kreis Esslingen, die mit dem European Energy Award ausgezeichnet ist, berichtete Dettingens Energie- und Klimaschutzmanager Michael Christ. Auch Ostfildern habe die Zertifizierung erhalten – „aber nicht mit der Punktzahl, die wir bekommen haben“. Er legte dem Gemeinderat den aktuellen Energiebericht vor.
Seit zwölf Jahren konstant
Der Energiebedarf der Gemeindegebäude sei in den vergangenen zwölf Jahren relativ konstant geblieben, allerdings sei die Zahl der Liegenschaften deutlich gestiegen. Das zeige, dass man sparsam wirtschafte. Dass Einrichtungen und Unterkünfte dazugekommen sind, macht sich auch beim Wasserverbrauch bemerkbar. Dieser steigt zudem in heißen und trockenen Sommern an. Auf der anderen Seite wird in relativ warmen Wintern weniger geheizt, und folglich werden weniger Treibhausgase freigesetzt. Der Energieverbrauch hängt also mit verschiedenen Faktoren zusammen.
Die Ausgaben für Energie haben sich auch ohne höheren Verbrauch in etwa verdoppelt, was schlicht an den Preissteigerungen liegt. Allerdings nicht speziell am Bezug von Ökostrom, wie Christ betonte – der sei in der Bündelausschreibung sogar günstiger als der Strommixpreis gewesen. Einzelne Objekte weisen aber auch einen höheren Verbrauch auf, beispielsweise die Teckschule. Das hängt zum einen mit den Lüftungsanlagen zusammen, die im Zuge von Corona installiert wurden. Aber auch die Digitalisierung des Schulbetriebs mit Whiteboards und Beamern treibe den Verbrauch in die Höhe. Umgekehrt erwartet Christ einen Rückgang des Gemeinde-Energieverbrauchs um rund 40 Prozent, wenn das Hallenbad als Großverbraucher nach 2030 stillgelegt wird – wobei diese Energie dann zwar nicht mehr in Dettingen, aber in Kirchheim aufgewendet wird. Wichtiger als die absoluten Zahlen ist ihm deshalb, dort zu sparen, wo es möglich ist. Dazu tragen in Dettingen auch Schulungen der Gebäudenutzer bei.
Das Ziel Klimaneutralität bleibt im Blick. Bis 2040 auf null CO2-Ausstoß zu kommen, werde die Gemeinde wohl nicht schaffen, prognostizierte der Energiemanager, unter anderem wegen der Holzhackschnitzelanlage auf dem Schul- und Sportgelände. Sie wird nicht als klimaneutral gewertet, sei aber trotzdem deutlich positiver zu sehen als der Einsatz fossiler Brennstoffe.