Dettingen. Ganze 24 Mehlschwalbennester dulden die Geschwister Uta und Otto Klein seit Jahren an ihrem Haus in Dettingen. Grund Genug für den Naturschutzbund NABU-Teck dem Geschwisterpaar zu danken. Das Haus trägt nun die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“. Die Verleihung hat Heinz Schöttner im Auftrag des NABU-Teck übernommen. Er erläuterte dabei die Wichtigkeit von Schwalben und dass der NABU sehr dankbar ist über „solche naturfreundliche Mitbürger“.
Die Situation der Schwalben sei dramatisch. „Ohne schwarz malen zu wollen, steuern die Sommerboten in einigen Gegenden Baden–Württembergs auf einem dramatischen Kurs zu. Mehl- und auch Rauchschwalbe, die einst so typischen Begleiter des Menschen, wurden mit ihren Beständen für Baden-Württemberg in der aktuellen Roten Liste als gefährdet eingestuft.“ Eine Ursache für den Rückgang der Schwalbenpopulation sieht er im Verlust und der Zerstörung von Nestern und Nistmöglichkeiten.
„Diesem Trend sieht der NABU natürlich nicht tatenlos zu. Vielerorts laufen schon länger einzelne Hilfsmaßnahmen für diese Arten“, betont er. Allerdings habe man eigens ein Schwalbenhaus an der Kanalstraße eingerichtet, das aber nicht von den Tieren genützt wurde. „Diese Art von Schwalbennistplatz hatte bereits an einigen anderen Orten Erfolg, aber bei uns haben die Schwalben es nicht verstanden, dass es für sie erstellt worden ist. Sie mögen offensichtlich den Standort nicht, vielleicht stört sie der Geräuschpegel des Wehres, oder die nahen Bäume oder die Nähe der Glascontainer“, erklärt er. Ein neuer Standort werde gesucht.
Umso mehr freue man sich über die Geschwister Klein. „Heutzutage wird es immer seltener, dass Hausbesitzer Schwalben am Haus mögen, denn sie haben Bedenken, dass ihr Haus dadurch verschmutzt wird“, sagt Heinz Schöttner. Es werde dabei nicht bedacht, dass Schwalben sich ausschließlich von Insekten ernähren, die Menschen lästig sind, nämlich Mücken und Fliegen. „Wo Schwalben sind, gibt es am wenigsten dieser Plagegeister. Sie sind also eine 100-Prozentig Biologisches Mittel dagegen.“ pm