Mit einem Anstieg von fünf auf 17 hat sich die Zahl der tödlich Verunglückten im Landkreis Esslingen gegenüber 2023 mehr als verdreifacht. Dies geht aus der am Montag veröffentlichten Unfallbilanz des Polizeipräsidiums Reutlingen hervor. Unter den 17 Verkehrstoten im Kreis waren sieben Fußgänger, dazu kommen zwei Autofahrer und eine Beifahrerin, drei Motorradfahrer und jeweils zwei Rad- und Pedelecfahrer.
Insgesamt ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Landkreis Esslingen 2024 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 14.879 gestiegen. Bei den Schwerverletzten ist ein Rückgang um rund 16 Prozent zu verzeichnen. Auch bei den Leichtverletzten gab es im Kreis Esslingen einen Rückgang um 5,2 Prozent.
Die Hauptunfallursache waren Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren, gefolgt von Vorfahrtsverstößen, überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit und Abstandsverstößen. Nach wie vor spielen die überhöhte und insbesondere die nicht angepasste Geschwindigkeit bei den Unfällen eine bedeutende Rolle. So gehen ein Viertel der Unfälle mit schwerwiegenden Folgen (Tote oder Schwerverletzte) auf das Konto dieser Unfallursache.
890 Anzeigen wegen Drogen im Straßenverkehr
Nachdem die Zahl der alkoholbedingten Unfälle 2023 leicht gesunken war, verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr wieder einen Anstieg um knapp fünf Prozent. Ein erheblicher Anstieg um 52,2 Prozent ist bei den unter Drogeneinfluss verursachten Unfällen zu verzeichnen. Dies macht sich auch bei den Unfallfolgen bemerkbar: Drei Personen starben (2023: null). Neun Menschen (2023: acht) wurden schwer, 43 und damit 15 mehr als 2023 leicht verletzt. Insgesamt registrierte das Polizeipräsidium Reutlingen, zu dem die Landkreise Esslingen, Reutlingen, Tübingen und der Zollernalbkreis gehören, 462 alkoholbedingte Unfälle und 102 Unfälle unter Drogeneinfluss. Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen der polizeilichen Verkehrsüberwachung fast 1800 Fahrzeugführer angezeigt, weil sie alkoholisiert unterwegs gewesen waren, und rund 890, weil sie Drogen genommen hatten. 715 und damit 80 Prozent der zuletzt Genannten standen unter dem Einfluss von Cannabis.
Die Zahl der Zweiradunfälle liegt bei einem leichten Anstieg um 1,8 Prozent bei 683 und damit auf einem Höchststand im Fünfjahresvergleich. Acht Zweiradfahrer, alles Motorradfahrer, starben. Im Vorjahr waren es sieben gewesen. Die Zahl der schwer verletzten Zweiradnutzer ging nur geringfügig um zwei auf 122 zurück. 398 Personen, zehn mehr als im Jahr 2023, wurden leicht verletzt. Mit 106 waren im gesamten Präsidiumsbereich ebenso viele schwer verletzte Motorradfahrer zu beklagen wie im Jahr 2023. Die Zahl der leicht verletzten Motorradfahrer stieg um neun auf 289. 298. Unfälle wurden von den Motorradfahrern verursacht, in 161 dieser Unfälle waren die Motorradfahrer allein beteiligt. Die Unfallursachen Geschwindigkeit (104 Fälle) und Überholen (32 Fälle), die als besondere Risikofaktoren gelten, nehmen hierbei zusammengerechnet mit rund 45 Prozent den Hauptanteil bei den von Motorradfahrern verursachten Unfällen ein.
Um 3,4 Prozent auf 1318 sank die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern. Fast zwei Drittel dieser Unfälle wurden von Radfahrern verursacht. Bei 462 der 860 von Radfahrern verursachten Unfällen verunglückten diese ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer. Zehn Radfahrer, und damit doppelt so viel wie im Jahr 2023, darunter sieben Pedelecfahrer (2023: zwei), starben. 196 Radfahrer – zwölf weniger als im Vorjahr – wurden schwer verletzt. Fast die Hälfte davon, nämlich 96 (2023: 88), waren mit einem Pedelec unterwegs.
Seit dem Jahr 2020 werden in der Unfallbilanz auch die Unfälle mit E-Scootern erfasst. Seither hat sich die Zahl auf 136 mehr als versechsfacht. 2023 waren es noch 107 Unfälle gewesen, was einen Zuwachs innerhalb des vergangenen Jahres um 27,1 Prozent bedeutet. lp