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Die Arche hat einen neuen Steuermann

Engagement Der Kirchheimer Alfred Gscheidle übernimmt 2018 die Leitung im Notzinger Wohnverbund. Er bringt einige Erfahrung mit.

Der Arche-Wohnverbund in Notzingen hat einen neuen Chef: Alfred Gscheidle aus Kirchheim tritt im neuen Jahr seinen Posten als Leiter der Einrichtungen an. Bei der Mitgliederversammlung wurde die neue Personalie vorgestellt. Bis Ende des Jahres leitet der Kirchheimer noch das Hohberghaus in Bretten, eine Einrichtung des Badischen Landesvereins für Innere Mission mit 260 Mitarbeitern. Vor allem was seinen Arbeitsweg angeht, muss er sich jetzt umstellen, merkt er schmunzelnd an. „Die zehn Minuten Fahrtzeit kann ich mir noch gar nicht vorstellen.“ Die bisherige Hin- und Rückreise dauerte mehr als vier Stunden - für ihn nicht mehr zu bewältigen. Alfred Gscheidle bringt viel Erfahrung mit, aber auch fachliche Expertise mit stationären Wohngruppen, individueller Einzelbetreuung und ambulantem Wohnen.

Die Arche Notzingen sieht sich für die Zukunft gut aufgestellt. Fotos: privat
Die Arche in Notzingen. Foto: pr

Bei der Versammlung stellte Vorstand Rainer Focke die neuen Entwicklungen bei der Sanierung des Hirschgebäudes in Notzingen vor. Bisher war man darauf eingestellt, dass im Erdgeschoss des Gebäudes ein Café entstehen sollte. Nun hat aber schon der zweite Pächter Bedenken angemeldet und das Konzept hat sich zerschlagen. „Wir haben dem Pächter viele Brücken gebaut und wären ihm finanziell auch entgegengekommen, aber am Ende konnten wir seine neuen Forderungen nicht finanzieren.“ Jetzt sollen anstelle des Cafés Wohnräume entstehen, die eventuell für das ambulant betreute Wohnen genutzt werden.

Vorstand Rainer Focke führte weiter aus, dass auch das Dach saniert werden könnte. Der Energieberater hat den Einbau einer thermischen Solaranlage zur Unterstützung der Brauchwasserbereitung empfohlen. Nun wird auf neuer Grundlage die Kostenkalkulation neu erstellt. Die Mitgliederversammlung hat die veränderten Planungen befürwortet. Sie beauftragt Vorstand und Bauausschuss mit der weiteren Umsetzung, möglichst mit Mitteln des Landessanierungsprogramm.Für viele Wortmeldungen sorgte die Diskussion um die Beschlüsse des Notzinger Gemeinderats, beim früheren Café-Konzept ein öffentliches WC einzurichten. Viele Mitglieder stellten den Sinn einer öffentlichen Toilettenanlage vor der Arche in Frage. Da kein Café mehr geplant ist, wird es wohl auch keine öffentlichen Toiletten geben.

Wolfgang Kalmbach, der nun über 34 Jahre als Vorstand im Verein arbeitet, sieht die Arche als Trägerverein weiterhin auf einem guten Weg. Viel Arbeit fällt in Zukunft bei den Mitarbeitern im Wohnverbund Arche mit 58 Bewohnern im ambulanten und stationären Wohnen an. 2018 sind andere sozialpolitische Rahmenbedingungen zu erwarten: Das flexible „Ambulant Betreute Wohnen“ ist angelaufen und das neue Bundesteilhabegesetz tritt in Kraft. Die Arche sieht sich dafür gut aufgestellt.pm