Schlierbach. Exakt 245 herkömmliche Natriumdampflampen verrichten auf Schlierbachs Straßen derzeit noch Nacht für Nacht ihren Dienst. Doch ihre Zeit läuft ab: Sie werden im kommenden Jahr durch moderne LED-Lampen ersetzt. Die neuen Lampen sind „smart ready“, können also mit entsprechender Sensorik und Funkmodulen für einen intelligenten Betrieb mitsamt Fernsteuerung und automatischer Dimmung nachgerüstet werden. Kosten soll dieser Austausch rund 130 000 Euro, wobei 25 Prozent der Summe förderfähig sind. Für die Gemeinde verbleiben also rund 100 000 Euro, die sie selbst aufwenden muss.
Dafür verbrauchen die neuen LED-Leuchten wesentlich weniger Strom, wie Mischa Allgaier, Kommunalberater der Netze BW, die die Schlierbacher Straßenbeleuchtung betreut, bei der Vorstellung des Vorhabens erläuterte. Knapp 38 500 Kilowattstunden Strom könnte die Gemeinde einsparen: „Bei rund 40 Cent für die Kilowattstunde Strom wären das Einsparungen von rund 15 000 Euro im Jahr, nach sechseinhalb Jahren hätte sich die Investition also amortisiert.“
Sensoren registrieren Fußgänger
Zusätzlich zum Austausch der alten Lampen sollen als Testlauf weitere 45 Straßenlampen nicht nur „smart ready“, sondern mittels entsprechender Sensorik tatsächlich intelligent werden. Die Verwaltung denkt hier an das Wohngebiet „Vor der Sommerweide“, einen Abschnitt der Seestraße zwischen Tennisheim und Ortsrand sowie an einen Abschnitt des Dobelwegs. Diese Lampen sollen sich automatisch abdimmen, wenn niemand auf der Straße unterwegs ist. Registrieren die Sensoren einen Fußgänger, blenden sie automatisch auf. Die Kosten für diesen Austausch und die Sensoren belaufen sich auf rund 21 000 Euro. Auch hier könnte die Gemeinde Fördermittel in Höhe von 5000 Euro bekommen, sodass die Maßnahme am Ende noch mit knapp 16 000 Euro zu Buche schlagen würde.
Fraglich ist noch, ob die Gemeinde ab dem Jahr 2024 jährlich 10 000 Euro locker machen will, um ehemalige Natriumdampflampen, die bisher beim Austausch des Leuchtmittels mit sogenannten Plugin-LEDs ausgestattet wurden, sukzessive auf das neue „smart ready“-System umzurüsten. Denn diese Leuchten verbrauchen ja jetzt schon wesentlich weniger Strom. Während der Gemeinderat also einhellig den Weg dafür freimachte, die noch vorhandenen Natriumdampflampen zu ersetzen und den Testlauf mit den dimmbaren intelligenten Straßenlaternen zu starten, wird im kommenden Jahr über die verbleibenden, „dummen“ LED-Lampen nochmals zu reden sein. Volkmar Schreier