Kanal und Wasserleitung sind in die Jahre gekommen, der Straßenbelag ebenfalls marode: Die Engelhofstraße in Unterlenningen muss deshalb dringend saniert werden. Das Vorhaben bildet den Auftakt für drei größere Tiefbauprojekte, die die Gemeinde Lenningen in den nächsten Jahren stemmen muss. Vorgesehen sind auch die Sanierung des Heerwegs in Oberlenningen und der Bruckener Ortsdurchfahrt.
Auf Vordermann gebracht wird die Engelhofstraße auf einer Länge von gut 200 Metern vom Abzweig der Bissinger Straße bis zum Gebäude mit der Hausnummer 41. „Der Kanal stammt aus dem Jahr 1938, die Wasserleitung wahrscheinlich ebenfalls“, erklärte der Geschäftsführer des Münsinger Ingenieurbüros Pirker und Pfeiffer, Wolfgang Uhlmann, im Gemeinderat. Um zu gewährleisten, dass nach den Bauarbeiten auf der recht stark befahrenen Straße möglichst lange wieder Ruhe einkehrt, plädierte der Planer für einen Vollausbau samt Erneuerung von Kanal und Wasserleitung. In einem Abschnitt der Straße, die oberhalb der Böschung parallel zur unteren Engelhofstraße verläuft, werden ein Teil des Kanals, die Wasserleitung und die Anschlüsse zu den drei Straßen in der Kirschlatsiedlung ausgetauscht. Zudem wird die Querung zur unteren Engelhofstraße erneuert und ein neuer Deckbelag aufgebracht. Darüber hinaus ist vorgesehen, wie in der unteren Engelhofstraße Leerrohre für den Breitbandausbau einzuziehen.
Gemeinderat Jürgen Rau wunderte sich darüber, dass der obere Teil der Engelhofstraße nur auf 85 Metern saniert werden soll. „Auch dort gibt es Setzungen und Längsrisse“, lautete sein Argument. Bürgermeister Michael Schlecht pochte jedoch darauf, sich an die Prioritätenliste zu halten, die im Frühjahr nach einer Befahrung des kompletten Straßennetzes der Gemeinde erstellt worden war. „Wenn wir jetzt immer sagen, wir sind eh schon da, dann bekommen wir die Liste nie abgearbeitet“, gab der Rathauschef zu bedenken. Auch der Fußweg bleibt von den Bauarbeiten unberührt.
Die Bauzeit veranschlagte Wolfgang Uhlmann mit sechs Monaten. Die untere und die obere Engelhofstraße sollen nicht gleichzeitig zugemacht werden. Wann genau die Bagger anrollen, ist noch offen. „Es hat sich bewährt, den Firmen beim Baubeginn eine gewisse Flexibilität einzuräumen“, so Uhlmann. Wenn die Arbeiten gestartet sind, soll das Projekt aber zügig erledigt werden. Michael Schlecht sprach von einem anspruchsvollen Bauvorhaben. Insbesondere müsse man sehen, wie die Anlieger jeweils in ihre Häuser kommen.
Der Gemeinderat stimmte einmütig für den Beschlussvorschlag und gab die Ausschreibung frei.
Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 1,14 Millionen Euro. 410 000 Euro verschlingt der Straßenbau, 390 000 Euro ein neuer Kanal, 290 000 Euro die Wasserleitung und 50 000 Euro kosten die Leerrohre für den Breitbandausbau.