Politik
Die billigste Lösung ist manchmal die beste

Der Schlierbacher Gemeinderat hat für den neuen Brunnen über Material und Beleuchtung entschieden.

Der neue Brunnen in Schlierbach kann kommen. Foto: Carsten Riedl

Schlierbach. Dass der Brunnen im Kreuzungsbereich Wolfstraße-Gaiserstraße-Hattenhofer Straße in Schlier­bach im Zuge der derzeit laufen­den Sanierung der Gaiserstraße aufgewertet werden soll, ist schon lange beschlossene Sache. Auch über die grundsätzliche Ausgestaltung sind sich alle im Gemeinderat schon lange einig: Ein runder, erlebbarer Brunnen mit Wasserdüsen im Brunnenbecken und Sitzbank soll es werden. Über das Material des Brunnens sowie einige Extras wie eine besondere Beleuchtung hatte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu entscheiden. Zur Auswahl standen verschiedene Natursteine und Beleuchtungskonzepte und auch über die Ausführung des Zugangs zum Wartungsschacht des Brunnens musste eine Entscheidung getroffen werden.

Preis und Wartungsfragen

Schnell einig war sich der Rat bei der Frage, wie die Brunnenbeleuchtung ausgestaltet sein soll. Der Vorschlag, Strahler im Wasserbecken zu platzieren, fand keinen Zuspruch. Die Alternativlösung, ein im Boden rund um den Brunnen eingelassenes LED-Band, wurde einstimmig beschlossen. Ausschlaggebend dafür waren neben dem Preis – die integrierten Strahler hätten rund 9800 Euro gekostet, das LED-Band lediglich 2400 Euro – auch Wartungsfragen: Um die Strahler zu reparieren, müsste das komplette Brunnenwasser abgelassen werden. Auch optisch traf das LED-Band den Geschmack der Ratsmitglieder. „Das macht einfach ein gutes Gesamtbild“, fasste Florian Henzler (FUW) zusammen.

Dass die billigste Lösung nicht unbedingt die schlechteste sein muss, zeigte sich auch bei der Frage nach der Abdeckung des Wartungsschachts. Unterschiedliche Varianten – vom einfachen, runden Schachtdeckel aus Gusseisen bis hin zu viereckigen, mit Pflaster ausgelegten Zugängen – standen zur Diskussion. Schnell aus dem Rennen war die viereckige Variante mit Hebehydraulik für über 7000 Euro. Die einfachere Ausführung ohne Hydraulik, Kostenpunkt rund 4000 Euro, die dann aber den Einsatz eines Radladers zum Anheben benötigt hätte, fiel ebenso durch. Der Rat einigte sich schnell auf den einfachen Schachtdeckel für 1200 Euro, für den Gemeinderat Martin Lutz (FUW) noch einen schlichten, aber effektiven Verbesserungsvorschlag hatte: „Da könnte man doch das Schlierbacher Ortswappen auf den Deckel prägen lassen – solche Schachtdeckel haben wir ja im Ort schon.“ Ein Vorschlag, der breite Zustimmung fand.

Grober Granit gewinnt

Spannend wurde es bei der Entscheidung über das Material, mit dem der Brunnen ausgeführt werden soll. Zur Auswahl standen unterschiedliche Granitsteine: eine gröbere Variante und ein Stein mit feinerer Struktur. Preislich unterscheiden sich die Varianten nicht, nur in Aussehen und Anmutung. „Es ist eine ganz individuelle Entscheidung, jeder hier hat seine persönliche Präferenz“, brach Marco Höfle eine Lanze für eine schnelle Abstimmung ohne ausführliche Diskussion. Und tatsächlich fiel die Entscheidung knapp aus: Sieben Räte votierten für den gröberen Granit, sechs stimmten dagegen.