Kirchheim. Auf rund vier Millionen Euro beziffert Martin Zimmert, der Leiter des Fachbereichs für Hoch- und Tiefbau der Stadt Kirchheim, die Kosten, um alle maroden Brücken wieder auf Vordermann zu bringen: „Wir haben in den letzten Jahren immer genügend Geld für unsere Brücken ausgegeben, und deshalb haben wir jetzt nur einen geringen Sanierungsstau.“
Wie schnell es aber gehen kann, dass eine Brücke vom „mäßigen“ Zustand in einen „schlechten“ Zustand gerät, zeigte er anhand der Lauterbrücke in der Straße „In der Warth“. 2002 war dort der „mäßige“ Zustand konstatiert worden. 2008 lagen die geschätzten Sanierungskosten bei 220 000 Euro. Wiederum sechs Jahre später – 2014 – ist die Sanierung mit über 300 000 Euro veranschlagt, und der Zustand der Brücke in Ötlingen wird als „schlecht“ beschrieben.
Mit diesem Beispiel machte Martin Zimmert im Technik- und Umweltausschuss „Werbung“ für den Vorschlag der Stadtverwaltung, im laufenden Jahr die Klingenbrücke an der Schafhofauffahrt zu sanieren, obwohl sie sich noch im mäßigen und noch nicht im schlechten Zustand befindet: „Wenn wir nicht frühzeitig ansetzen, dann wird es recht schnell wesentlich teurer.“
Die Kosten von knapp 200 000 Euro für die Sanierung der Klingenbrücke seien im laufenden Haushalt bereits eingestellt. Die Lauterbrücke in der Warth sei dagegen für 2016 vorgesehen, weil der laufende Haushalt die Mittel nicht hergebe, die dafür nötig sind.
Bei den Straßen- und Gehwegsanierungen sieht die Planung für 2015 Kosten von insgesamt 565 000 Euro vor: für die Lettenäckerstraße in Jesingen, für den Feldweg der Naberner Straße, für einen Geh- und Radweg zur Rosenstraße in Ötlingen, für einen Teil des Gehwegs in der Hahnweidstraße am Ludwig-Uhland-Gymnasium, für den Gehweg in der Zähringer Straße – zwischen Hegel- und Kruichlingstraße – und für die Paradiesstraße.
Eine weitere Sanierung betrifft den Schlossplatz: Dort soll ein Teil des Pflasters durch Natursteinplatten ersetzt werden. Das hat den Vorteil, dass sich der Platz besser mit Rollstuhl oder Rollator befahren lässt als bisher.
Im Ausschuss gab es Diskussionen über die Dringlichkeit, den Schlossplatz barrierefrei einzurichten. Angesichts von 340 Kilometern an Straßen und Wegen, für die die Stadt Kirchheim zuständig ist, mag sich die Frage durchaus stellen, ob es nicht wichtigere Arbeiten gibt. Angesichts von vielen älteren und gehbehinderten Menschen, die gerne auch auf dem Schlossplatz unterwegs wären, hat sich der Ausschuss aber doch mit großer Mehrheit für den Streifen mit barrierefreiem Belag entschieden.
