Aichwald. „An Inner Place“ – ein innerer Ort – heißt die Sonderausstellung mit Werken von Jan-Hendrik Pelz, die der gemeinnützige Verein Aichwalder Kunsttage vom morgigen Freitag bis Sonntag, 29. Januar, im evangelischen Gemeindehaus in Aichwald-Aichschieß zeigt. Sie war im vergangenen Sommer bereits auf der Documenta fifteen zu sehen. Für „An Inner Place“ porträtierte der in Filderstadt geborene und bei Stuttgart lebende Künstler Menschen, die durch Krieg oder Terror zur Flucht gezwungen wurden. Die einzelnen Ölgemälde sind zu lebensgroßen Bild-Objekten zusammengefügt. Zu sehen sind außerdem einige Gemälde von Jan-Hendrik Pelz. Als das Angebot kam, Werke von Jan-Hendrik Pelz in Aichwald auszustellen, habe man begeistert zugegriffen, berichtet Ulrike Blum, die Vorsitzende des Vereins Aichwalder Kunsttage. Das war schon vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. Dadurch habe das Thema jedoch besondere Aktualität bekommen, ergänzt ihr Stellvertreter Wolfgang Sperber. Zudem sind im Gemeindehaus in Aichwald seit einiger Zeit ukrainische Geflüchtete untergekommen. Pelz beschäftigt sich bereits seit Langem in seinen Arbeiten mit der Frage, welchen Einfluss Flucht und Vertreibung auf den Einzelnen sowie über Generationen hinweg hat. Dass seine Mutter in der Ukraine geboren wurde und mit drei Jahren als Adoptivkind nach Deutschland kam, hat er erst spät erfahren. „Deshalb habe ich mich mit dem Thema Identität auseinandergesetzt.“ Die Ausstellung wird morgen um 18 Uhr in der evangelischen Kirche in Aichschieß unter anderem mit einem Künstlergespräch eröffnet. Die Werke sind am 21. und 28. Januar von 14 bis 19 Uhr und am 22. und 29. von 11 bis 18.30 Uhr zu sehen. Ulrike Rapp-Hirrlinger
Die Flucht vor dem Terror hat viele Gesichter