Neue Blicke auf die Heimat zu öffnen, das reizt Christel Mühlhäuser immer wieder aufs Neue. Mit ihren Gruppen von der Schwäbischen Landpartie wandert die Gästeführerin auf den Gipfel des Hohenstaufen mit der Burgruine. Für die sportliche Tour über den Spielburgfelsen zum Gipfelkreuz braucht es schon etwas Kondition. Hoch über der Stadt Göppingen lauschen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus der ganzen Region kommen, gebannt den Geschichten und haben Zeit durchzuatmen.
sind noch vorsichtig.
Gemeinsam mit neun anderen Frauen hat Christel Mühlhäuser die Schwäbische Landpartie in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren am Leben gehalten. „Wir machen weiter, auch wenn es schwer ist, die Aktivitäten wieder in Gang zu bringen“, sagt Maria Stollmeier. Die Geschäftsführerin hat auch in diesem Jahr relativ wenige Buchungen für Gruppentouren auf den Tisch bekommen: „Die Leute sind noch vorsichtig, gerade mit Bustouren tun sie sich schwer.“
Langsam aber kommt der Heimattourismus wieder auf Touren. Sehr gut sei etwa das Jahresprogramm angelaufen, so Stollmeier. Das beginnt bei den Gästeführerinnen schon im Winter. Auf Schneeschuhen, die man vor Ort leihen kann, geht es auf verschlungenen Pfaden durch verschneite Wälder. Wenn die Gruppe durchgefroren ist, gibt es Glühwein oder Punsch aus der Thermoskanne. „Die Gäste sollen sich bei unseren Touren einfach wohlfühlen“, sagt Maria Stollmeier.
Junge Leute ansprechen
Mit abenteuerlichen Angeboten wie diesem möchten die Gästeführerinnen gerade ein junges Publikum ansprechen – und das zu allen Jahreszeiten. Bei den Jüngeren haben die Buchungen auch angezogen, verrät Stollmeier: „Wir hatten jetzt sogar einen Junggesellinnenabschied.“
Die Angebote sind vielfältig. Waldspaziergänge im Mai faszinieren Regine Grünzweig deshalb, weil die Bäume in so unterschiedlichen Grüntönen sprießen. Auch eher gemütliche Spaziergänge zur Kirschblüte oder zu den Bärlauchfeldern im Wald finden die Gästeführerinnen wichtig. Dazu bereiten die engagierten Frauen kleine Versucherle vor – etwa Brötchen mit Bärlauchbutter oder Frischkäsetaschen im Bärlauchblatt.
Neben dem Jahresprogramm nimmt das Team auch Buchungen von Gruppen an. Solche Touren werden auf die jeweiligen Wünsche zugeschnitten. Mit Firmen arbeitet die Landpartie ebenfalls intensiv zusammen. Die Pandemie hat die Aktivitäten allerdings ausgebremst.
Nach der langen Zwangspause versuchen die zehn ausgebildeten Gäste- und Biosphärenführerinnen, das Programm nun wieder in Gang zu bringen. Einen Katalog mit Hochglanzbildern, wie es ihn vor den Corona-Lockdowns gab, wird es wohl nicht mehr geben. „Da einige unsere Kooperationspartner abgesprungen sind, lässt sich das nicht mehr finanzieren“, sagt Christel Mühlhäuser. Auf der übersichtlich gestalteten Homepage sind die Touren aber zu finden. „Leider ist unser Netzwerk ausgedünnt“, schildert Regine Grünzweig die Lage. Denn manche Lokale hätten in der Pandemie aufgeben müssen. Andere hätten schlechte Erfahrungen mit Gruppenbuchungen gemacht, „weil die kurzfristig absagten.“ Da müsse man jetzt wieder viel Aufbauarbeit leisten.
Verdienen lässt sich kaum was
Ein Grundgedanke der Schwäbischen Landpartie war es, den Frauen einen Nebenverdienst zu bieten. „Dieses Auskommen erreichen wir schon lange nicht mehr“, sagt Maria Stollmeier. Die Teilnehmergebühren des Jahresprogramms decken gerade die Unkosten und im Idealfall eine kleine Aufwandsentschädigung ab. Dennoch macht dieser ehrenamtliche Einsatz den Frauen Freude. „Es ist einfach schön, den Leuten unsere Heimat zu zeigen“, findet Christel Mühlhäuser. Und Regine Grünzweig kann der Pandemie immerhin etwas Positives abgewinnen: „Die Leute haben die nähere Heimat für sich entdeckt und kommen auf die Schwäbische Alb.“
Anmeldung: Wer an einer Tour teilnehmen oder mit einer Gruppe einen Ausflug organisieren möchte, kann sich bei Maria Stollmeier, Telefon 0 70 23/90 87 18, oder bei Christel Mühlhäuser, Telefon 0 71 61/1 25 59, melden. Informieren und anmelden können sich Interessierte auch auf der Website www.schwäbische-landpartie.de.