Lenninger Tal
Die Gebühren für Gräber steigen

Friedhof Lenninger müssen im kommenden Jahr für Bestattungen mehr Geld ausgeben. Die Gemeinde gibt damit Preiserhöhungen durch den Unternehmer weiter. Von Anke Kirsammer

Hinterbliebene müssen vom kommenden Jahr an in Lenningen deutlich mehr für Bestattungen bezahlen als bisher. Die Verwaltung begründet das insbesondere damit, dass das beauftragte Unternehmen die Preise zum Jahresbeginn erhöht. Weil die Zahl der Erdbestattungen immer mehr zurückgehe, müsse die Firma die Kosten für den Fuhrpark auf alle übrigen Dienstleistungen umlegen. „Wir haben teilweise Erhöhungen, die keinem gefallen, aber wir bekommen dadurch keine Kostendeckung“, so kommentierte Bürgermeister Michael Schlecht den Dreh an der Gebührenschraube.

Seit 2013 waren die Bestattungsgebühren in Lenningen eingefroren. Auch wenn die jetzige Erhöhung um durchschnittlich fast 50 Prozent sehr hoch ausfalle, bewegten sich die neuen Preise im marktüblichen Rahmen, betonte Kämmerer Rudolf Mayer. Einen anderen Dienstleister zu finden, ist der Gemeinde nicht gelungen. Die Arbeiten durch den Bauhof erledigen zu lassen, hält die Verwaltung für nicht wirtschaftlich.

Im gleichen Zug mit den Bestattungsgebühren setzt die Gemeinde die Gebühren für Aussegnungshalle und Leichenhalle um rund 20 Prozent nach oben. „Die Erhöhung ist nicht erfreulich, aber wir müssen gucken, dass wir bei der Kostendeckung nicht weiter absacken“, erklärte Mayer, der die neuen Sätze für den einzig gangbaren Weg hält.

Zum März kommenden Jahres hat außerdem das Bestattungsunternehmen, das für den Friedhof in Schopfloch zuständig war, gekündigt. Die Arbeiten dort wird künftig derselbe Dienstleister übernehmen wie auf den anderen vier Lenninger Friedhöfen.

Während der Gemeinderat den Verwaltungsvorschlag zu den neuen Gebührensätzen einstimmig mittrug, kippte er auf Antrag von Karl Boßler eine Gebühr, die er erst vor einem Jahr eingeführt hatte: Wer ein Grab vor Ablauf der Ruhezeit auflöst, musste demnach für ein Urnengrab 25 Euro pro Jahr bezahlen, für ein Erdgrab 40 Euro. Die Maximalbeträge lagen bei 250 beziehungsweise 400 Euro. „Das kommt bei den Leuten nicht gut an“, sagte Karl Boßler, der schon vergangenes Jahr gegen das Ansinnen der Verwaltung gestimmt hatte. Mit seinem Argument, der Bauhof habe mit der Pflege dieser Lücken ordentlich Arbeit, punktete Michael Schlecht nicht. Zehn Gemeinderäte stellten sich hinter das Ansinnen Karl Boßlers, fünf waren dagegen.