„Ich bin echt begeistert - was da Bienen drauf sind!“, freut sich Imkerin Gisela Ambacher aus Jesingen, als sie am Silphie-Feld auf der Fahrt zu ihren Bienenstöcken vorbeikommt. Feuer und Flamme ist sie für die tolle Pflanze. „Wie viele Blüten da noch raufkommen“, sagt sie verwundert. Zwölf Völker haben sie und ihr Mann extra von Jesingen nach Bissingen zu den hier beheimateten zehn Völkern gefahren, damit alle Stöcke in den Genuss des Silphie-Nektars kommen. „Bei uns in Jesingen gibt es solche Felder nicht“, bedauert sie. An den Pollenhöschen erkennt sie, dass ihre Bienen auf den gelben Feldern unterwegs waren. Den jüngsten Honig hat sie nach Hohenheim geschickt, um ihn auf Silphie-Nektar testen zu lassen. Das Ergebnis steht noch aus. Dank dem neuen Nahrungsangebot muss sie ihre Völker auf den Winter kaum einfüttern. „Im Herbst ist so eine Pflanze ganz wichtig, weil die Bienen nicht mehr viel finden“, sagt Gisela Ambacher.
Ihr geschultes Imkerauge hat auch gleich einen weiteren Vorteil von der Silphie ausgemacht: Die Blätter bilden am Stengel eine Art Kelch, sodass sich dort Regenwasser ansammeln kann, denn auch Bienen sind insbesondere an heißen Tagen auf Flüssigkeit angewiesen. Sie brauchen es nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Kühlen ihres Stocks. Deshalb hofft Gisela Ambacher, dass die zwei Felder noch lange stehen bleiben. „Das ist echt was Schönes. Jeder Imker kann sich glücklich schätzen, wenn er so ein Feld in der Nähe seiner Bienen hat“, freut sich Gisela Ambacher. Ist die Kultur komplett angewachsen, blüht die Pflanze von Juni bis September.
Doch nicht nur Insekten profitieren von der neuen Pflanze, sondern auch andere Tiere. Weil keine Bodenbearbeitung stattfindet, bedeutet das mehr Ruhe für Rehe, Hasen, Vögel und Co. „Das ist ein schöner Schlupf für Niederwild“, sagt Hans Ederle. ih