Horrorszenario: Der pelzige Blitz saust beim täglichen Spaziergang gut gelaunt, mit einem breiten Grinsen und heraushängender Zunge durch das hohe Gras und dann plötzlich: nichts. Das glänzende Fell ist weit und breit nicht mehr zu sehen.
Bricht sich der Hund auf dem Spaziergang das Bein, muss schnell eine Lösung her. Bei Unfällen mit
Tieren leisten Jürgen Völker, der Geschäftsführer der Tierrettung und -ambulanz Mittlerer Neckar, und sein Team Erste Hilfe und transportieren das Tier in die Klinik nach Esslingen, Plieningen, Ludwigsburg oder Reutlingen.
Die Einsätze der Tierretter sind vielfältig: Die schlimmsten Dinge passieren oft zum ungünstigsten Zeitpunkt. „Am Wochenende oder in der Nacht kann man mit seinem Haustier natürlich nicht wie gewohnt zum Tierarzt“, sagt Jürgen Völker. Handelt es sich dann auch noch um einen 40 Kilogramm schweren Hund, der sich selbst nicht mehr bewegen kann, wird es richtig kompliziert. Der Transport ist den Besitzerinnen und Besitzern dann oft nicht möglich, und die Tierrettung wird gerufen.
Alle Tierhalter hoffen, dass nichts passiert. Wenn es aber doch passiert – dann plötzlich. Alles muss schnell gehen. Am besten ist die Nummer für den Notfall schon eingespeichert oder hängt am Kühlschrank. Das spart Zeit. Jürgen Völker und sein Team sind rund um die Uhr erreichbar: Der Notruf geht ein. Ganz wichtig: Ruhe bewahren. „Ist die Halterin oder der Halter ruhig, überträgt sich das auch auf das Tier“, erklärt Jürgen Völker. Am Telefon geht es um die Fakten: Wo ist etwas geschehen? Was ist geschehen, und welche Tierart ist betroffen? Welche Art von Verletzung liegt vor? Wie reagiert das Tier? Kann es sich noch bewegen, laufen? Wer meldet den Notfall?
Die Person in der Zentrale muss eine Entscheidung treffen: „Wenn sich ein Tausendfüßler einen Fuß gebrochen hat, rücken wir nicht aus und auch nicht, wenn ein Jungvogel nicht gleich wegfliegt, das können sie nämlich – da muss man eine sinnvolle Entscheidung treffen“, erklärt Völker.
Die häufigsten Fälle, zu denen er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerufen werden, sind angefahrene Tiere. „Das Tier nicht bewegen“, mahnt er. Wenn die Wirbelsäule beim Zusammenstoß mit dem Auto in Mitleidenschaft gezogen wurde, könne eine Bewegung bereits das Ende bedeuten. Stattdessen gilt es, die Unfallstelle abzusichern: „Am besten das Auto vor dem angefahrenen Tier abstellen, um es abzuschirmen.“
Tipps für Halterinnen und Halter
Allen Tierhalterinnen und Tierhaltern möchte Jürgen Völker mit auf den Weg geben: das Tier zu chippen oder im Ohr tätowieren zu lassen, damit es im Fall der Fälle schnell wieder nach Hause kommt. Außerdem kann ein Erste-Hilfe-Kurs für Tiere im Ernstfall für Sicherheit sorgen. Bei der Tierrettung gibt es die Möglichkeit, diese einmal im Quartal zu besuchen. Zu guter Letzt hält Jürgen Völker eine OP-Versicherung für das Haustier für empfehlenswert – da eine Operation schnell teuer werden kann.
Die Tierrettung Mittlerer Neckar ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter der Nummer 01 77/3 59 09 02.