Notzingen will Ortsdurchfahrt verbessern
Die Optik macht‘s

Rund 14 000 Fahrzeuge rollen täglich durch Notzingen. Und mit ihnen kommen Lärm, Dreck und Abgase in den Ort. Seit Jahren bereits tut die Gemeinde deshalb ihr Möglichstes, die Situation an der L 1201 nachhaltig zu verbessern. Dazu bietet sich nun die Gelegenheit: Das Regierungspräsidium Stuttgart will die marode Fahrbahn erneuern.

Notzingen. Seit rund einem Jahr darf auf der Hochdorfer und der Kirchheimer Straße in Notzingen nur noch 30 Stundenkilometer schnell gefahren werden. Doch an der Verkehrsbelastung, so die Einschätzung des Gemeinderates, hat sich dort seither nur wenig geändert. „Optisch ist ja alles noch Tempo 50“, sieht hier nicht nur Herbert Hiller (CDU) Handlungsbedarf.

Einig waren sich die Fraktionen darin, dass im Zuge der nun in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie aber nicht nur - wie in der Vorlage zum Tagesordnungspunkt zu lesen - der Bau eines Kreisverkehrs in der Ortsmitte geprüft wird. „Eine Gesamtbetrachtung wäre sinnvoll“, fordert unter anderem Hans-Joachim Heberling (SPD). Im Einzelnen soll nun geprüft werden, welche baulichen Veränderungen möglich sind, um den Verkehr einzubremsen. Auch für Knackpunkte wie die fehlende Linksabbieger-Spur zur Wellinger Straße erwartet das Gremium Lösungsvorschläge von den Verkehrsexperten vom nun für rund 3 450 Euro beauftragten Büro BIT aus Öhringen.

Ob jedoch wirklich eine weitere Verkehrszählung notwendig ist, bezweifelten etliche Gemeinderäte. In den vergangenen Jahren sei der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt mehrfach gezählt worden: „Ist das wirklich notwendig“, fragte Hans Prell (UKW). Das will Bürgermeister Sven Haumacher mit den Ingenieuren nun klären. Sollten die vorhandenen Daten ausrechen, reduzieren sich die Kosten für die Machbarkeitsstudie um rund 850 Euro.

Ob ein Kreisverkehr sich an dieser Stelle überhaupt realisieren lässt, daran hat der Notzinger Bürgermeister derzeit noch so seine Zweifel. „Wir müssen aufpassen, dass wir uns da nichts verbauen“, mahnte auch Helmut Langguth (SPD) zu einer genauen Abwägung. Auch die Bushaltestelle im Bereich des Kreisverkehres sei nicht unproblematisch, verwies Dr. Irmtraut Schneider auf einen weiteren Punkt. Essenzieller erscheint dem Gremium, dass für die Linksabbieger in die Wellinger Straße eine Abbiegespur gebaut wird, um den Verkehrsfluß Richtung Kirchheim zu verbessern.