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Die Sinne schärfen für Alltagsrassismus

Sensibilisieren und nicht anklagen war das Ziel der Straßen-Aktion „Rassismus tut weh!“ des Projekts „Diverse City – Vielfalt in unserer Stadt“, die am Samstag vor dem Kirchheimer Kornhaus aufgebaut war. Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus sammelten die Projektbeteiligten im Vorfeld der Aktion anonyme rassistische Erfahrungen. „Rassismus geschieht ganz unterschiedlich“, erklärt Projektleiterin Theresa Ringwald. Ihre Kollegin Susan Fischer präzisiert: „Menschen werden migrantisch gelesen, das heißt, durch einen anderen Hautton oder andere Kleidung erleben sie Ausgrenzung, obwohl sie zum Teil sogar in Kirchheim aufgewachsen sind.“

Unterschiedliche Reaktionen

Bei der Straßen-Aktion konnten Passanten einen Teil der Erlebnisse lesen. Sie waren plakativ, aber nicht anprangernd sichtbar. Die Reaktion war entsprechend unterschiedlich, wie Sophia Hartlieb bestätigte: „Einige waren überrascht, dass Rassismus in Kirchheim überhaupt existiert, andere reagierten unwirsch, weil so was nach ihrer Ansicht in der Stadt nicht existiert.“ Während der Aktion vor dem Kornhaus sammelten die Verantwortlichen weitere rassistische Erlebnisse, die anonymisiert auf dem Instagram-Account des Projekts veröffentlicht werden. Den Betroffenen soll das Projekt Mut machen, sich gegen Diskriminierung zu wehren. „Viele wissen nämlich nicht, dass dies nicht in Ordnung ist“, sagte Sophia Hartlieb. Das Projekt „Diverse City“ und die Antidiskriminierungsstelle werden vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gefördert. Weitere Informationen und Beratung gibt es im Internet unter www.ad-es.de. kry