Der Name ist so ungewöhnlich wie ihre Musik: Im Kirchheimer Club Bastion bot die Band „Socks in the Frying Pan“, was nichst anderes heißt als „Socken in der Bratpfanne“, irische Musik mit einem besonderen Touch. Dabei spielte das Trio aus der Grafschaft Clare an der Westküste Irlands nicht einfach traditionelle Volksmusik aus der Heimat ab - die zündenden Melodien waren verpackt in ein neues musikalisches Gewand: Spannend, individuell und gefärbt mit einer ganz eigenen Note.
Bereits vor dem Erklingen des ersten Tones klar: Es wird ein unterhaltsamer Abend werden. Die irischen Jungs waren locker drauf, hatten schon bei der Begrüßung manch lockeren Spruch parat und schäkerten ständig mit dem Publikum. Ihr jugendlicher Charme begeisterte, und auch musikalisch hatten die „Socken“ Einiges zu bieten. Mit „Floaty“ ließ man es gemächlich angehen: Ein ruhiger Puls bestimmte die Szene. Darüber entwickelte Shane Hayes am Knopfakkordeon mit der Fiddle seines Bruders Fiachra inspirierte Dialoge, getragen vom akkordischen Gitarren-Gerüst von Aodán Coyne.
Der Funke springt über
Mit dunkler, strahlkräftiger Stimme drückte Coyne dem besinnlichen „Welcome poor Paddy home“ und der herrlichen Ballade „Lifeboat Mona“ den Stempel auf, dann ging mit einem furiosen Jig die Post richtig ab. „Socks in the Frying Pan“ machten ordentlich Tempo, ließen die Melodiewellen virtuos rollen und inszenierten mit einem Kaleidoskop energiegeladener Töne eine begeisternde Performance. Man spürte: Die Iren lieben, was sie tun, und gehen in ihrer Musik völlig auf. Der Funke der Begeisterung sprang auf das Publikum über, das rhythmisch klatschte, trampelte und manchmal auch mitsang.
Dass Fiachra Hayes nicht nur seine Fiddle beherrscht, sondern auch gut bei Stimme ist, war im „Dublin Blues“ zu hören. Und wenn er mit Aodán Coyne zum zweistimmigen Gesang ansetzte, ergaben sich wunderbare vokale Momente. Doch nicht nur als Musiker stand Fiachra Hayes seinen Mann, auch die kecke Moderation war alles andere als langweilig. Als er mit den Worten „Je mehr wir trinken, umso besser klingen wir“ die Pause ankündigte, hatte er die Lacher auf seiner Seite.
Frisch gestärkt brannten die „Socken“ in der zweiten Halbzeit ein brillantes Feuerwerk der Töne und Rhythmen ab. In einer Hornpipe legte die Fiddle einen fetzigen Drive vor, der von Akkordeon und Gitarre aufgenommen und weiter verstärkt wurde, bis sich dann im furiosen Tonwirbel des rasanten Finals die Aktionen förmlich überstürzten. Zwar war gab die Band zwischendurch mit ruhigen Songs wie „Irelands Struggle“ der Melancholie der irischen Seele Ausdruck, doch so richtig begeistern konnten die „Socks“ mit ihren temperamentgeladenen Jigs und Reels. Die Gute-Laune-Musik zog die Zuhörerinnen und Zuhörer in Bann: Die Stimmung steigerte sich von Titel zu Titel. Gegen Ende hielte es das Publikum kaum noch auf den Sitzen, und Manche wagten sogar ein kleines Tänzchen. Als „Socks in the Frying Pan“ nach zwei Stunden bester Unterhaltung Schluss machen wollte, war das Auditorium noch nicht zufrieden. Es gab Ovationen in der Bastion und eine groovende Zugabe.