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Die Stadt nimmt Dichter in den Blick

CMT Kirchheim präsentiert sich auf den Fildern am Stand der Regio Stuttgart. Schwerpunkt sind die Stadtführungen und die unterschiedlichsten literarischen Angebote. Von Andreas Volz

Für die meisten Besucher ist die CMT das Tor zur großen weiten Welt - weil sie sich dort inspirieren lassen können, wenn sie irgendwo auf der Erdkugel neue Ziele suchen für den nächsten Urlaub. Die Reise führt dann in antarktische Gewässer, in die innere Mongolei oder in die Vulkanlandschaft Kamtschatkas, denn normalerweise kann es nicht exotisch genug zugehen.

Was treibt nun angesichts solcher exotischer Träume ausgerechnet die Stadt Kirchheim dazu, sich zum wiederholten Male am Stand des Vereins Regio Stuttgart Marketing und Tourismus auf der CMT zu präsentieren? Die Zahl der Einwohner Kamtschatkas oder der inneren Mongolei, die Kirchheim besuchen, dürfte sich doch sehr in Grenzen halten. Zumindest kommen von dort nicht die Touristen, die beträchtliche Finanzmittel in die Stadt tragen und um die Kirchheim deshalb buhlt.

Die Stadt hält sich lieber an die Frage: „Warum in die Ferne schweifen?“ Auf der Messe in Echterdingen sollen deshalb vor allem Besucher umworben werden, die aus der näheren Umgebung kommen. „Wir denken da an die Menschen aus einem Umkreis von 50 Kilometern, die auch mal mit der S-Bahn einen Tagesausflug nach Kirchheim machen“, sagt Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker im Vorfeld der Messe, die am morgigen Samstag beginnt.

Der Schwerpunkt der Kirchheimer Werbeaktivitäten auf der CMT liegt deshalb auf den vielen unterschiedlichen Stadtführungen. Im Schnitt gibt es beinahe jeden Tag eine: „Wir hatten letztes Jahr 345 Touren quer durch die Stadt“, zieht Kirchheims Tourismus-Chefin Heike Büttner eine beachtliche Bilanz. Eine neue Tour heißt „Damals und heute“. Im Fokus steht dabei nicht nur - wie sonst so oft - die Vergangenheit. Vielmehr soll es um Entwicklungen gehen, deren Ende noch gar nicht abzusehen ist. Entstanden ist das aus der „nachhaltigen Stadtführung“, die es 2018 als politisches Projekt ohne jeden Gedanken an Tourismus erstmals gab.

Trotzdem ist und bleibt als Grundgedanke von Stadtführungen deren Unterhaltungswert - gespickt mit wichtigen oder amüsanten Informationen. „Der Anspruch der Gesellschaft ist, dass man bei Stadtführungen auch Wissen vermittelt bekommt“, meint Angelika Matt-Heidecker, und auf den Teil der Gesellschaft, der an Stadtführungen teilnimmt, trifft das wohl auch überwiegend zu.

Auch zum Jahresmotto des Verkehrsvereins Teck-Neuffen hat Kirchheim einiges beizutragen: „Literarische Entdeckungen“. Dazu gibt es am 20. März in Ötlingen eine besondere Art von Führung: „Straßennamen nach Dichtern“. Straße für Straße werden die Dichter mit ihrem Leben und ihrem Werk vorgestellt.

Allein die vielen literarischen Veranstaltungen in Kirchheim stehen in diesem Jahr für das, was sich die Oberbürgermeisterin von der CMT erwartet: „Wir wollen zeigen, wie offen und freundlich die Stadt Kirchheim ist - und dass es sich lohnt, hierherzukommen.“