Region. „Es geht um die Zusammenarbeit mit Dettingen und Bissingen und um die Fragestellung, wo künftig die Wärme herkommen kann. Wir von der Verwaltung sehen es als gute Chance, im Verbund zu agieren. Allein wären wir zu klein, um einen Zuschuss zu bekommen“, warb Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger für den Beitritt zur „Kommunalen Wärmeplanung“. Das Ganze nennt sich dann „Konvoi“, und Owen könnte sich die Planung mit knapp 8000 Euro Fördergeld versüßen.
Energiewende bedeute nicht nur Stromerzeugung, sondern betreffe auch den Wärmesektor. Allein hier könnten in Baden-Württemberg 33 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Die Wärmeplanung kann nach Ansicht der Stadtchefin die Grundlagen für den Transformationsprozess erarbeiten. Dies wäre nicht zuletzt wegen der langen Investitionszyklen der Infrastruktur und der Versorgung bezüglich Gasnetz und Heizungstausch sinnvoll. Dies wiederum setze eine langfristige Planung voraus. „Wir in der Verwaltung sehen es als ein gutes und wichtiges Projekt an, vor allem auch im Hinblick auf die Gebietserweiterung Owen-West. Eventuell können wir dort über neue Wärmemodelle nachdenken“, erklärte Verena Grötzinger.
Holger Röcker war über die Zusammenstellung des Konvois etwas irritiert. Nicht zuletzt wegen der Verwaltungsgemeinschaft mit Lenningen und Erkenbrechtsweiler fragte er: „Gibt es im Täle diesbezüglich nichts anderes?“ Dies sei nicht der Fall musste die Stadtchefin vermelden, ein Interesse talaufwärts bestehe derzeit nicht an dem Projekt. „Wir nehmen die Partner, die bereit sind“, sieht sie die Lage pragmatisch.
Ein „bissle schwer“ mit der Wärmeplanung tut sich Hans-Jörg Schmid. Er befürchtet eine Parallele zum Lärmaktionsplan: Viel Zeit, Arbeit und Geld werde investiert – und am Ende komme nichts oder wenig dabei heraus. „Nicht dass wir uns damit aufs Glatteis begeben und uns zu irgendetwas verpflichten“, ist seine Sorge. Diesbezüglich konnte ihn Verena Grötzinger beruhigen. „Das ist der erste Schritt. Bis spätestens zum Jahr 2040 sind wir verpflichtet, keine Treibhausgas-Emissionen mehr zu verursachen“, sagte die Rathauschefin. Iris Häfner