Lenninger Tal
Die Tage der Rutsche im Owener Kindergarten Bahnhofstraße sind gezählt

Spielen Das Fundament der Rutsche ist freigespült und stellt mit dem Aufstiegshügel ein gewisses Unfallrisiko dar. Die Kinder gehen locker mit der Situation um und nutzen diese Fläche  als Spielhüttle. Künftig wird es ein tolles Kombigerät an gleicher Stelle geben. Von Iris Häfner

Bei der Rutsche herrscht Handlungsbedarf – auf diesen Nenner brachte es Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger. Das Corpus Delicti steht im Außenbereich des Kindergartens in der Bahnhofstraße und weißt mehrere Mängel auf. „Wenn man sich den Spielhügel anschaut, erkennt man schnell, wo die Knackpunkte sind. Das Fundament der Rutsche ist freigespült, der Aufstieg nicht befestigt“, erklärte Landschaftsarchitekt Jörg Sigmund. Die Kindergartenkinder gehen unbefangen mit der Situation um, konnte er beobachten. „Das ausgespülte Betonfundament nutzen sie als Spielhüttle“, beschrieb der Planer die Situation. 

Das kann jedoch kein Dauerzustand sein, weshalb er dem Gemeinderat drei Lösungsmöglichkeiten für den „Aufstieg“ vorschlug. Relativ günstig sind Balancierelemente und Podeste zu realisieren. „Das löst das Problem aber nicht zu 100 Prozent“, erklärte Jörg Sigmund. Die dritte Variante erschien ihm die nachhaltigste: Den Hügel abtragen und ein komplett neues „Multifunktionsgerät“ aufstellen. „Es ist aber auch die teuerste Variante. Mit dem Abbau des Hügel entstehen Kosten von etwa 65 000 Euro“, sagte der Planer.

 

Der Sammelpunkt an der Rutsche gleicht einem Schützengraben.
Gemeinderat Holger Röcker

 

Diese Lösung sagte nicht nur den Erzieherinnen zu, sondern auch Verena Grötzinger. „Immer wieder wurde an dem Hügel gearbeitet. Auch die Unfallkasse hat Verbesserungen angemahnt“, sagte sie und Manuela Scheerer, Leiterin der Finanz- und Bauverwaltung, ergänzte: „Direkt dahinter befindet sich der Sammelplatz für Notfälle. Das ist nicht wirklich gut.“

Jörg Sigmund gab außerdem zu bedenken, dass bei den Varianten eins und zwei weiterhin die Probleme bestehen bleiben. „Um die Fallhöhe und die scharfen Kanten zu entschärfen – das wird auf jeden Fall eine Bastelei.“ Ins gleiche Horn blies auch Verena Grötzinger. „Die beiden Varianten bieten keine wirkliche Sicherheit, es wäre eine halbherzige Teillösung. Mit der großen Lösung hätten wir mehrere Gesichtspunkte auf einen Schlag behoben: Es wäre dauerhaft und zudem sowohl ein spielerischer als auch gestalterischer Mehrwert für die Kinder“, sagte sie. 

„Wir müssen was machen. Es darf keine Gefahr für die Kinder bestehen“, stellte Christian Ensinger klar. Holger Röcker hatte sich ein Bild vor Ort gemacht. Er kam zu dem Schluss: „Eine Aufarbeitung ist dort bitter nötig. Der Sammelpunkt gleicht einem Schützengraben“, fand er deutliche Worte. Außerdem schlug er vor: „Wir haben ein topmotiviertes Bauhof-Team. Die können das Hügele bestimmt an einem Tag abtragen.“ Diesen Vorschlag fanden nicht nur Planer und Bürgermeisterin prima, sondern auch die Kolleginnen und Kollegen im Ratsrund. 

Ziemlich schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeworfen wurde dagegen Sibylle Schmid-Raichle mit ihrem Vorschlag, die Kindergarten-Rutsche an anderer Stelle aufzustellen, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. „Es gab eine DIN-Änderung. Die Rutsche hat nur Bestandschutz – an anderer Stelle wird sie nicht mehr abgenommen“, erklärte Jörg Sigmund. 

Einstimmig beschlossen die Gemeinderäte, die Kosten für die Umgestaltung des Bereichs und das Spielgerät im Haushaltsplan bereitzustellen.