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Die unbekannte Seite des großen Glaskünstlers von Stockhausen

Kunstausstellung Der Verein Aichwalder Kunsttage präsentiert Holzschnitte, Radierungen, Zeichnungen und Aquarelle von Hans Gottfried von Stockhausen

Aichwald. Seine Glasbilder haben ihn berühmt gemacht: Für unzählige Kirchen hat Hans Gottfried von Stockhausen Fensterbilder geschaffen, darunter auch in Esslingen, Plochingen, Wendlingen und Stuttgart. Die diesjährigen Aichwalder Kunsttage zeigen jedoch die Vielfalt von Stockhausens Schaffen abseits der Glasmalerei. Zwischen dem heutigen Freitag und Sonntag, 20. November, sind im Evangelischen Gemeindehaus in Aichwald-Aichschieß 100 Holzschnitte, Radierungen, Zeichnungen, Aquarelle und Vorlagen zu Glasbildern zu sehen. Man will in der Ausstellung, die vom gemeinnützigen Verein Aichwalder Kunsttage organisiert wird, bewusst die unbekannte Seite des großen Glaskünstlers zeigen.

Original-Glasbilder im Gemeindehaus zu präsentieren, wäre für die Ausstellung zu aufwendig, erklärt Ulrike Blum, Vorsitzende des Vereins. Die Wahl ist auf Stockhausen nicht nur wegen seiner Bedeutung als Künstler gefallen, sondern auch, weil er bis zu seinem Tod 2010 in der Region gewirkt habe. Zu seiner Frau Ada Isensee pflegt der Kunstkreis seit Jahren gute Beziehungen. Auch sie selbst hat schon in Aichwald ausgestellt.

Alte Handwerkskunst wird mit neuen Techniken verknüpft

Stockhausen hat sich intensiv mit biblischen Texten beschäftigt, erläutert Wolfgang Sperber, zweiter Vorsitzender des Vereins. In Stockhausens Werk finden sich häufig Figuren und Szenen aus Texten der Bibel oder Motive aus der antiken Mythologie. Wiederkehrende Themen sind der Sieg des Lichts über das Dunkel und die hellen und dunklen Seiten des Lebens. In seinem Schaffen hat der Künstler für ihn wichtige Inhalte in eine zeitgenössische Sprache übersetzt. Alte Handwerkskunst hat er mit neuen Techniken für Glasbilder verknüpft.

Die Aichwalder Kunsttage richten sich bewusst auch an ein Publikum, das sonst vielleicht weniger in Galerien oder Kunstmuseen geht. Man will Menschen mit Kunst in Kontakt bringen und die Kommunikation über Kunst und deren Verbindung zur Religion fördern. Zum Konzept der Ausstellung gehört auch eine Gemeinschaftsarbeit von Schülerinnen und Schülern der Grundschule. Ulrike Rapp-Hirrlinger

 

Die Ausstellung wird am Freitag, 11. November, um 18 Uhr in der Evangelischen Kirche Aichschieß, Kirchstraße 7, eröffnet. Es sprechen Ada Isensee, Pfarrer Jochen Keltsch und Bürgermeister Andreas Jarolim. Musikalisch umrahmt wird die Vernissage vom Cello-Quartett AmieCelli. Die Ausstellung im Evangelischen Gemeindehaus, Alte Dorfstraße 38 in Aichschieß, ist jeweils samstags von 14 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 18.30 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.