Göppingen. Auch im vierten Monat in Folge ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen weiter gestiegen. Insgesamt waren 19 258 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Anstieg im Vergleich zu Dezember um 4,9 Prozent. Gegenüber Januar 2023 waren 1756 Menschen mehr arbeitslos gemeldet, was einem Plus von zehn Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg im Bezirk im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 4,3 Prozent.
„Im Januar steigt die Zahl arbeitsloser Männer und Frauen üblicherweise an. Hier spielen bislang im Wesentlichen zwei Einflussfaktoren eine Rolle: Zum einen werden Mitarbeiter zum Jahresende entlassen, weil dann häufig Kündigungsfristen oder befristete Verträge enden. Zum anderen wirken sich aber auch saisonale Einflüsse wie das Winterwetter auf die Beschäftigung besonders bei Berufen im Freien aus. Zusätzlich hinterlässt aber bereits auch die aktuelle konjunkturelle Entwicklung einer sich eintrübenden Wirtschaft ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt“, erläutert Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen, die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt.
Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 8422 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut. 10 836 Personen waren in der Grundsicherung, die jetzt Bürgergeld heißt, gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 von den Jobcentern betreut und fließen seitdem sukzessive in die Arbeitslosenstatistik ein. Im Januar waren 1887 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet.
Im Landkreis Esslingen waren im Januar insgesamt 12 238 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 5,4 Prozent mehr als im Dezember und 8,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,0 Prozent (Esslingen: 4,3 Prozent, Kirchheim: 3,9 Prozent, Leinfelden-Echterdingen: 3,4 Prozent und Nürtingen: 3,9 Prozent).
Im Januar waren 326 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren 1,6 Prozent mehr als vor einem Monat und 38,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1647 Arbeitslose. Das sind 3,5 Prozent mehr als im Vormonat und 29,1 Prozent mehr als im Januar 2023.
Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu Dezember um 419 Personen auf 7088 Personen gestiegen. Das waren 406 Personen mehr als im Januar 2023.
5135 Menschen waren im Januar seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 3,6 Prozent mehr als im Vormonat und 5,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um 47 Person oder 5,7 Prozent gestiegen und lag bei 866 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 40 schwerbehinderte Menschen weniger arbeitslos gemeldet.
Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, Sprachkursen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 671 Personen oder 2,6 Prozent gestiegen. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Januar bei 26 157 Personen. Das waren 2128 (plus 8,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Auch weniger offene Stellen
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im Januar 6216 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Das sind 249 weniger als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 1380 Stellen (minus 18,2 Prozent) weniger.
Insgesamt wurden im Januar 1265 Stellen neu gemeldet. Das waren 126 (minus 9,1 Prozent) weniger als im Dezember, aber 221 (plus 21,2 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. pm