Kreis. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen waren im vergangenen Monat insgesamt 17 834 Frauen und Männer auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz und arbeitslos gemeldet. Das sind 360 oder 2,1 Prozent mehr als im Juni und 1325 oder acht Prozent mehr als im Juli 2022. Die Arbeitslosenquote lag unverändert zum Vormonat bei 3,9 Prozent. Im Juli 2022 lag sie bei 3,7 Prozent.
„Die Arbeitslosigkeit ist im Juli bei nahezu allen Personengruppen weiter gestiegen, überdurchschnittlich deutlich aber bei den Jüngeren unter 25 Jahre. Viele waren davor in einer Ausbildung, die sie nun abgeschlossen haben, vom Betrieb aber entweder nicht übernommen wurden oder in ein, zwei Monaten zu einem anderen Arbeitgeber wechseln. Sie melden sich bei der Arbeitsagentur, um die Übergangszeit zu überbrücken und dann im September neu durchzustarten – ein Phänomen, das sich jährlich in den Zahlen spiegelt. Genauso verlässlich sinkt die Zahl bei den meist gut ausgebildeten Arbeitskräften nach dem Sommer auch wieder. Da in diesem Jahr der sonst übliche Frühjahrsaufschwung aber nahezu komplett ausgeblieben ist, verzeichnen wir nun eine Arbeitslosigkeit knapp unter der Vier-Prozent-Marke, die deutlich höher ist als im letzten Jahr“, erklärt Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen mit Blick auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Region. „Damit Menschen und Arbeit zusammenkommen, muss unter anderem die Qualifikation des künftigen Arbeitnehmers zu den Anforderungen des Arbeitsplatzes passen. Dies darf bei den Jüngeren mit einer qualifizierten Ausbildung nach dem Sommer erwartet werden. Und damit andere Personenkreise bei der sich stark wandelnden Arbeitswelt nicht abgehängt werden, kommt der beruflichen Weiterbildung eine immer größere Bedeutung zu“, sagt Käppel und ergänzt: „Die Veränderung von Arbeitsplätzen beispielsweise durch Digitalisierung und Automatisierung oder auch die Transformation vom Verbrenner- hin zum Elektromotor sehen wir in jedem Betrieb. Deshalb muss von den Betrieben auch die Frage beantwortet werden: Mit welchem Produkt möchte ich künftig am Markt bestehen und wie beeinflussen mich die aktuellen Technologien, beispielsweise der Einsatz von Künstlicher Intelligenz? Auf dieser Grundlage kann dann zielgerichtet in die Weiterbildung der Beschäftigten investiert werden.“ Diese werde künftig noch individueller auf den einzelnen Betrieb zugeschnitten sein als bisher – und wichtiger denn je.
Rein auf Kirchheim bezogen ist die Arbeitslosigkeit von Juni auf Juli um 77 auf 2101 Personen gestiegen. Das waren 188 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 3,7 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 3,4. Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 17 Stellen auf 846 gestiegen, im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 417 Arbeitsstellen weniger. pm