Zwischen Neckar und Alb
Die Zahl der Corona-Impfungen im Landkreis Esslingen nimmt rapide ab

Pandemie An denCorona-Impfstandorten im gesamten Kreis gibt es immer weniger zu tun.

Kreis. An drei Tagen in der Woche verwandelte sich die „Zentralbar“ in Nürtingen in ein Impfzentrum. „Mittlerweile ist die Nachfrage nach den Impfungen massiv rückläufig“, sagt Inhaber Martin Dahl. „Die Diskussionen um die Impfpflicht und eine vierte Boosterimpfung verunsichern die Leute“, vermutet Dahl. Zu Beginn der Impfkampagne kamen noch bis zu 300 Impfwillige in die Bar, nun sind es noch zwischen 100 und 120. Wirtschaftlich sei das „nicht unbedingt“. Statt aber aufzuhören, erweitert Dahl das Angebot. Neben Impfungen soll es ab kommender Woche auch PCR-Tests geben, neben den gewöhnlichen PCR-Tests auch zwei schnellere Varianten.

Einen drastischen Rückgang an Impfwilligen verzeichnet man auch an den Stützpunkten des Landkreises. In der vergangenen Woche haben die vom Landratsamt und den Maltesern koordinierten Impfteams hier im Schnitt 145 Impfungen pro Tag verabreicht. Zum Vergleich: Ende Dezember waren es knapp über 1000 pro Tag – damals verteilt auf dreizehn Standorte. Aufgrund der rückläufigen Nachfrage wurde das Angebot bereits Anfang Februar auf die fünf Großen Kreisstädte konzentriert.

„Es ist eine gewisse Impfmüdigkeit eingekehrt“, sagt Malteser-Bezirkschef Marc Lippe. Der Rückgang im Nürtinger Impfzentrum im Gemeindehaus St. Johannes beträgt rund 70 Prozent. „Pro Tag kommen hier noch zwischen 60 und 80 Leute zum Impfen“, sagt Lippe. An den Standorten in Nürtingen, Esslingen und Filderstadt gibt es zusätzlich noch ein spezielles Impfangebot für Kinder. „Bei den Kinder-Impfterminen war die Anfrage von Anfang an sehr verhalten“, so Lippe. Außerdem dreht noch immer der Impfbus seine Runden durch den Kreis. „Da kommen dann pro Tag zwischen zehn und 20 Leute hin“, sagt der Malteser-Chef. Ob sich der Betrieb des Busses noch lange lohnt, sei schwierig zu sagen.

Dass Öffnungszeiten in den Impfzentren weiter reduziert werden, sei nicht auszuschließen, sagt Lippe. Die Möglichkeit werde derzeit geprüft. Vorschnell soll aber nicht gehandelt werden, auf eine wieder steigende Nachfrage möchte man vorbereitet sein. Hoffnungen setzten sowohl die Malteser und als auch Zentralbar-Chef Dahl in den Impfstoff von Novavax, der ab März zum Einsatz kommen soll. „Viele Leute fragen jetzt schon danach“, sagt Dahl.

Die Malteser ermitteln derzeit den Bedarf an dem neuen Impfstoff in der kritischen Infrastruktur. „Wir fragen die Pflegedienste und Arztpraxen im Landkreis ab“, sagt Lippe. „Der große Ansturm ist aber bisher auch hier ausgeblieben.“ Matthäus Klemke

 

Impf-Termine gibt es im Internet auf www.landkreis-esslingen.de und www.malteser-neckar-alb.de. Termine für Impfungen und PCR-Tests in der „Zentralbar“ und anderen Standorten in der Region gibt es unter www.impf-test-ambulanz.de.