Holzmaden. Das Problem der schleppenden Digitalisierung an deutschen Schulen hat durch die Corona-Krise noch einmal an Dringlichkeit zugenommen. Relativ entspannt kann man aber an der Grundschule Holzmaden sein. Der mitunter wegen seiner Komplexität gefürchtete Medienentwicklungsplan ist dort nicht nur fertig, sondern hat auch das Okay vom Landesmedienzentrum.
Schulleiter Thorsten Bröckel kann also planen. Im Gemeinderat hat er jetzt ein Angebot über knapp 35 000 Euro für die Schul-Software Logodidact vorgestellt. Davon wären 23 400 Euro durch Fördergelder abgedeckt. „Wir wollen nicht den Ranzen durch das Tablet ersetzen, sondern Hilfsmittel anbieten, etwa um Briefe und E-Mails zu schreiben“, erklärt der Rektor, der auch die Grund- und Werkrealschule in Jesingen leitet. Mit der Software könne man zudem individuelle Lösungen für Kinder mit Schwächen in verschiedenen Bereichen anbieten. Und ganz wichtig: Die Software sei leicht zu bedienen und lade nicht ständig Updates hoch. „Sonst geht viel Zeit im Unterricht verloren.“ Der Gemeinderat stimmte zu, Mittel bereitzustellen, will aber noch ein zweites Angebot einholen.
Uneingeschränkt zusagen konnte das Gremium hingegen der Fortsetzung der Schulsozialarbeit an der Grundschule in Kooperation mit dem Kirchheimer Brückenhaus. „Die ist nicht mehr wegzudenken“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Heike Schwarz. Schulsozialarbeiter Tim Baur hat fünf bis sieben Kinder in der Einzelfallhilfe. Zwei Mal in der Woche mache er während der Lockdown-Zeit den Kindern ein Online-Angebot, das gut angenommen werde, berichtete er. Zwar sei Corona an sich kein Thema, aber es gebe mehr Gesprächsbedarf. Seine Ausführungen überzeugten. Die unbefristete Finanzierung mit sechsmonatiger Kündigungsfrist wurde beschlossen. Thomas Zapp