Lenninger Tal
Dornröschenschlaf soll enden

Projekt Die Grünflächen und Wasserläufe zwischen Hofbrücke und Schlössle in Oberlenningen werden dieses Jahr umgestaltet. Entstehen soll ein Treffpunkt der Generationen. Von Anke Kirsammer

Noch liegt das Areal zwischen Oberlenninger Schlössle und der Brücke an der Hofstraße im Dornröschenschlaf. Dieses Jahr werden die Wasserläufe, Wege und Grünflächen wachgeküsst. Ziel ist, einen Treffpunkt der Generationen zu schaffen. Ein Bereich zum Pumpen und Matschen rückt am Lauterufer das Thema Wasser in den Blick. Vorgesehen sind unter anderem aber auch Infotafeln im Rahmen eines Mühlenpfades und Liegebänke, die zum Verweilen einladen. Die Eckpfeiler der Gestaltung hatte der Gemeinderat bereits vor einem Jahr abgesegnet. Jetzt kann die Verwaltung das Vorhaben ausschreiben. Dafür bekam sie den einstimmigen Auftrag des Ratsgremiums.

Um auch den Bürgern die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen einzubringen, war das Projekt vor ein paar Wochen in einer öffentlichen Infoveranstaltung vorgestellt worden. „Der überwiegende Teil der Besucher hat es begrüßt, dass in dem Bereich etwas passiert“, sagte Bürgermeister Michael Schlecht im Gemeinderat. „Klare Ansage war aber auch, die Pflege zu optimieren.“ Außerdem keimte in der Bürgerinfo der Wunsch nach zusätzlichen Bewegungsangeboten für Ältere auf. Unter anderem wird deshalb ein Reck mit Sprossen installiert. Darüber hinaus hatten Bürger einen zusätzlichen Weg vermisst: Bislang quetschen sich manche Fußgänger an einem Tor gegenüber der Lämmlestraße vorbei, um Richtung Ortsmitte zu laufen. Anemone Welsner vom Büro welsner+welsner präsentierte deshalb die Idee, im rechten Winkel von der Sulzburgstraße zum Fußweg am Kanal eine Treppe einzubauen. Sie sollte etwas von dem abgesperrten Privatweg abgerückt werden, um einen stattlichen Nussbaum erhalten zu können.

An der geradlinigen Treppe stießen sich jedoch mehrere Gemeinderäte. Stattdessen soll nun auf Anregung von Falk Kazmaier ein Weg etwas nach rechts verschwenkt werden, weil davon auszugehen ist, dass die meisten Fußgänger Richtung Marktplatz laufen. Karl Boßler und Georg Zwingmann gefiel ein 210 Meter langer Zaun nicht, der aus Sicherheitsgründen oberhalb des Kanals angebracht wird. „Das sieht aus wie ein Gefängnis“, sagte Georg Zwingmann dazu. Eine Ansicht, die Anemone Welsner nicht nachvollziehen konnte. „Wir haben uns für Stabgitter entschieden. Das erschien uns die unauffälligste und leichteste Lösung.“ Weil sich die Gemeinderäte dennoch nicht mit einem derart langen, durchgängigen Zaun anfreunden konnten, beauftragten sie die Planerin damit, am „Lauterbalkon“ - einer gepflasterten Fläche, die zum Verweilen einlädt - eine hochwertigere Lösung zu installieren.

Info Die Baukosten für die Gestaltung von Lauterufer und Schlossrain belaufen sich auf rund 630 000 Euro. Die Gemeinde bekommt dafür aus dem Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“ eine Förderung von bis zu 415 000 Euro. Im Juli soll mit dem Bau begonnen werden. Die Verwaltung geht davon aus, dass die Grünanlage Ende des Jahres freigegeben werden kann.