Sicherheit
Drei neue Brücken für Ohmden

Dass etwas getan werden muss, wusste die Gemeinde: Einzelne Bauwerke sind bereits abgesperrt, weil sie nicht mehr sicher sind. Nun musste sich der Gemeinderat für eine Lösung entscheiden. 

Die beiden Fußgängerbrücken in der Holzmadener Straße in Ohmden sollen erneuert werden. Foto: Carsten Riedl

Sechs Fußgängerbrücken ließ die Gemeindeverwaltung Ohmden bereits im Jahr 2023 auf ihre Sicherheit hin überprüfen. Dabei gab es durchaus auch eine gute Nachricht: Die beiden Holzbrücken bei der Schule und dem Kindergarten müssen nicht neu gebaut werden. Die Schäden bezogen sich hauptsächlich auf die Beläge und auf den Bereich des Holzauflagers. Mit relativ geringem Aufwand konnten diese Mängel im vergangenen Jahr behoben werden: Einzelne Bohlen wurden ausgetauscht, von Fäulnis befallene Stellen wurden ausgestemmt, neue Holzbauteile eingesetzt und anschließend verleimt. Die Fußgängerbrücke, die als Verbindungsweg in den Stahlackerweg dient, soll im Wege desselben Verfahrens gerettet werden. 

Pilzbefall und Fäulnis

Die schlechte Nachricht: Die übrigen drei Brücken müssen ersetzt werden. Dabei handelt es sich um die beiden Brücken in der Holzmadener Straße sowie die Brücke in der Bachstraße. An diesen Brücken sind der Pilzbefall und die Fäulnis bereits so weit fortgeschritten, dass das mit der Prüfung beauftragte Unternehmen einen Neubau empfahl. Eine Instandsetzung hingegen wurde aufgrund der schlechten Substanz als zu aufwendig eingestuft.

Zudem müsse die Hauptbrücke in der Bachstraße, zusätzlich zu der Fußgängerbrücke, saniert werden. So sollen etwa die Geländer und der Beton aufgrund von Abplatzungen erneuert werden. Die Kosten werden derzeit auf etwa 43.000 Euro geschätzt.

Bei den Fußgängerbrücken sollen die vorhandenen Widerlager, die den Übergang zwischen der Brückenkonstruktion und dem Erddamm herstellen, erhalten bleiben – zumindest mit leichten Anpassungen. Denn: Bei einem Austausch könnten hohe Kosten entstehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit bestünde in diesem Fall die Notwendigkeit, ein Bodengutachten und eine wasserrechtliche Genehmigung einholen zu müssen, teilt die Verwaltung mit. Die Widerlager sollen daher aus Kostengründen erhalten bleiben. Für die neuen Brücken bedeutet das jedoch, dass lediglich eine leichte Bauweise möglich ist.

Barrierefreiheit

Mit einer Breite von eineinhalb Metern kämen Rollstuhlfahrer und Fußgänger auf den betroffenen Brücken problemlos aneinander vorbei. Zwei Rollstuhlfahrer wiederum können die Brücken nicht zeitgleich passieren – hierfür müssten diese jeweils eine Breite von 1,8 Metern aufweisen. Dennoch empfehle es sich, bei den eineinhalb Meter zu bleiben. Sei es eher unwahrscheinlich, dass zwei Rollstuhlfahrer zur selben Zeit eine Brücke überqueren wollen, teilt die Gemeindeverwaltung mit. Zudem sind die Brücken nicht besonders lang, sodass im Sinne der gegenseitigen Rücksichtnahme kurz gewartet werden könne.

Auch die Brücke in der Bachstraße in Ohmden soll saniert werden. Foto: Carsten Riedl

Nun hatte der Ohmdener Gemeinderat die Qual der Wahl – drei verschiedene Modelle kommen infrage: eine Aluminium-, Stahl- oder Holzkonstruktion. Die Holzbrücke fand ihre Befürworter. Schon allein der Look passe gut ins Ortsbild der Gemeinde Ohmden, hieß es aus dem Rat. Wegen der vergleichsweise geringen Lebensdauer war dieser Vorschlag jedoch schnell vom Tisch. Schlussendlich überzeugte die Stahlträgerbrücke. Sie konnte mit ihrer langen Nutzungsdauer und dem vergleichsweise günstigeren Preis punkten. Eine Aluminiumbrücke würde zwar ähnlich lange halten und wäre sogar leichter, dafür sind die Kosten entsprechend höher. Da die Gemeinde Ohmden ohnehin mit einer schwierigen Haushaltslage zu kämpfen hat, fiel die Wahl auf die Stahlträgerbrücke mit Kunstharzbeschichtung und schlichtem Geländer. Die Kosten für die drei Ersatzneubauten sollen sich ersten Kalkulationen nach auf rund 184.000 Euro belaufen.