Zwischen Neckar und Alb
Durch die Hintertür zur Zulassungsstelle

Ämter Nach Wochen der Schließung ist das Landratsamt wieder geöffnet.

Kreis Esslingen. Nach Wochen der Schließung öffnet das Landratsamt Esslingen am heutigen Dienstag seine Tore wieder für den Publikumsverkehr. Die Landkreisverwaltung bittet die Besucher allerdings, den Behördengang, sofern er nicht zwingend notwendig ist, noch um ein oder zwei Wochen zu verschieben. Um unnötige Wartezeiten zu vermeiden, wird zudem eine vorherige Terminvereinbarung dringend empfohlen.

„Wir gehen davon aus, dass während der Schließung allein in der Kfz-Zulassungsstelle eine Bugwelle von 4000 Vorgängen aufgelaufen ist“, sagt Christian Baron, bei dem als Dezernent für Gesundheit, Ordnung und Verkehr alle organisatorischen Verwaltungsfäden in der Coronakrise zusammenlaufen. Ziel ist es, den Stau binnen vier Wochen abzuarbeiten. Barons Worten zufolge steht die Behörde beim Hochfahren ihrer Leistungen vor einem Balanceakt. Einerseits erlaube es der Rückgang der festgestellten Infektionen, die Dienststellen für den Publikumsverkehr wieder zu öffnen, andererseits bestehe die Ansteckungsgefahr weiterhin. „Das Virus ist noch im Landkreis“, stellt Baron unter Hinweis auf rund 70 infizierte Personen fest, die sich noch in Quarantäne befinden.

Die aktuelle Covid-19-Situation im Landkreis ist auf der Landkreisseite im Internet unter www.landkreis-esslingen.de tagesaktuell und herunter gebrochen auf alle 44 Städte und Gemeinden hinterlegt. „Wir sind weit von dem Wert von 35 entfernt, bei dem die Alarmglocken läuten“, sagt Baron. Die Zahlen belegten aber auch, dass Stand Ende vergangener Woche bisher 1864 der rund 535 000 Einwohner im Landkreis von dem Coronavirus infiziert wurden, 124 sind gestorben.

Besucherlenkungskonzept

Um die positive Entwicklung nicht zu gefährden, hat der Landkreis ein Besucherlenkungskonzept ausgearbeitet. „Ziel ist es, größere Ansammlungen im und vor dem Haus zu vermeiden“, sagt Andreas Raff, zuständiger Leiter des Personal- und Organisationsamts. In Esslingen werde es bis auf Weiteres drei Zugänge geben. So ist die Kfz-Zulassungsstelle über die Hintertüre am Neckarufer zu erreichen. An allen Eingängen stehen Ansprechpartner, die die Besucherströme kanalisieren. Für Besucher ohne Terminvereinbarung gibt es in begrenztem Umfang Wartemarken. „Wer ohne Termin kommt, muss mit langen Wartezeiten rechnen“, warnt Baron. Im Gebäude, das maximal in Zweiergruppen betreten werden darf, ist das Tragen einer Mund-Nasen-Maske Pflicht.

Besucher, die Dienstleistungen im Sozialbereich in Anspruch nehmen wollen, werden gebeten, sich wegen einer Terminabsprache mit ihren zuständigen Sachbearbeitern in Verbindung zu setzen. Im Amt für Flüchtlingshilfe ist ein weiterer Serviceschalter eingerichtet. Thomas Schorradt