Ich grüße die Massen. Logisch, da wo ich bin, ist der Erfolg.“ Kaum auf der Bühne, haut der Link Michel raus, was ihn beschäftigt – wie zum Beispiel sein „gruseligster Auftritt in Feldstetten“. Alle Zuschauer hätten dort gleich ausgesehen, „alle unrasiert, die Männer no schlimmer“. Von der Schwäbischen Alb, genauer gesagt der „Triangel Grabenstetten, Donnstetten, Feldstetten“, ging’s mit dem Flugzeug, das „voll mit lästigen Wutauslösern (Kindern)“ war, ab in den Urlaub nach Gran Canaria. Obwohl seine Frau nur zwei Füße habe, seien 17 Paar Schuhe in ihrem Koffer gewesen, verrät Link Michel, der sich langsam auch Sorgen ums Alter macht. „Papa, zieh’ dir bitte was Schönes an, wir gehen zu ‚Bares für Rares‘.“
Als Vater dreier Töchter hat man es wirklich nicht leicht. „Wie verhütet man in deinem Alter?“, wollte jüngst eines seiner Mädels wissen, worauf ihr Erzeuger antwortete: „Aus Erinnerungen wird man nicht schwanger.“ Überhaupt, zu Hause sei immer was los. So wäre erst vor Kurzem seine Älteste ausgezogen, „jetzt wohnt sie wieder bei uns“. Generell bemängeln alle seine Töchter, dass ihr Vater so gar nicht „up to date“, sei, was Social Media und Follower anginge. „Von wegen, als dein Opa mit seinem Mercedes und mit uns im Wohnwagen den Brenner rauffuhr, hatte er 600 bis 700 Follower hinter sich“, macht der Papa seinen Mädels klar.
Allerdings, heutzutage sei vieles anders. Habe man früher inseriert „suche Frau für Doppelgrab“, fühle man sich mittlerweile als Mann ab einem gewissen Alter „nutzlos und überflüssig“, bedauert der Michel. Ganz schlimm findet er die Mountainbiker, die in ihrer „knallgelb-pink-orange-neon-farbenen Wurstpelle durch den Wald radeln“, so der 55-jährige Neuffener, der sich ebenfalls über die „Nordic Walker“ aufregt. „650 Muskeln werden gleichzeitig belastet, davon scheinbar alle im Gesicht.“ Apropos Neuffen, dank der 6000 Einwohner brauche man keinen Geheimdienst, „dafür hast du ja einen Nachbar“, weiß der in Nürtingen geborene Michael Klink alias Link Michel aus Erfahrung. Oder im Rewe, als ein Kunde im Adidas-Trainingsanzug an der Gemüsetheke total verloren ist. „Bis der das Blaukraut findet, kommt er 17 Mal am Rotkohl vorbei.“
Direkt und geradeaus berichtet der vielfach preisgekrönte Kabarettist und Comedian über das alltägliche Leben, in dem sich gemessen am Gelächter vermutlich viele wiederfinden. Voller Energie nutzt er die komplette Bühne aus, läuft hin und her, bleibt zwischendurch stehen und spricht über das, was sich die wenigstens trauen würden. „Ich bin mehr der Prostata-Typ“, erklärte er in der Drogerie einer Dame, die von ihm wissen wollte, wo sich die Damen-Binden befinden.
Menschlich und ehrlich und zwar so, dass es auf jeden Fall noch jugendfrei ist. Was den minimal schwäbelnden Mundartkünstler besonders auszeichnet: Er erzählt von der Welt nicht, wie sie einem gefällt, sondern so, wie sie ist. Und das honorierten die Besucher am Ende zu Recht mit viel Beifall. Sei es der Publikumspreis „Stuttgarter Besen“ im Renitenz-Theater oder der Kleinkunstpreis „Bonndorfer Löwe“, den Link Michel kennt man nicht nur in Stuttgart (Theaterhaus, Liederhalle), sondern auch in Berlin. Dort überzeugte er sein Publikum im „Quatsch Comedy Club“ sowie im Theater „Die Wühlmäuse“.
Urkunde und Ehrennadel für Ulrich Maier
Bürgermeister Michael Schlecht begrüßte die zahlreichen Gäste beim Ehrenamtsabend in der Turn- und Festhalle in Oberlenningen im Namen des Gemeinderats, der für die Bewirtung zuständig war. „Es ist eine Riesensache, was bei uns in der Gemeinde für ein Ehrenamt geleistet wird“, so der Rathauschef, der etwaige Vorschläge zur Auszeichnung den Vereinen überließ. Vor einigen Jahren habe man die Ehrennadel für besondere Verdienste ins Leben gerufen, was für Michael Schlecht eine „wichtige und gute Sache“ ist.
Auserwählt für die „Ehrennadel in Silber“ wurde Ulrich Maier, der seit 26 Jahren im Vorstand beim TSV Oberlenningen aktiv ist, seit 2001 als Vorstandsvorsitzender. „Einer vorne alleine kann’s nicht sein. Doch einer muss ziehen – der Gemeinderat weiß, welche Arbeit dahintersteckt“, betonte Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht in seiner Laudatio. ack