Manche Städte haben einen hauptamtlichen Klimaschutzmanager. Owen hat seit kurzem einen Arbeitskreis Klimaschutz (AKKO), der aus engagierten Ehrenamtlichen besteht und der sich kürzlich im Gemeinderat vorgestellt hat.
Bisher ist der Teilnehmerkreis überschaubar. An den Treffen, die alle zwei Wochen stattfinden, beteiligen sich jeweils drei bis sieben Ehrenamtliche. Selbsternanntes Ziel des Arbeitskreises ist es, „nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Lösungen für eine gute, klimafreundliche Zukunft in Owen zu realisieren“. Um dieses Ziel zu erreichen, will der Arbeitskreis Klimaschutzprojekte planen und umsetzen, die Bürgerschaft für den Klimaschutz begeistern, weitere ehrenamtliche Mitarbeitende gewinnen und Gemeinderat, Verwaltung und die Bürgerschaft in Owen unterstützen und beraten.
Im AKKO laufen bereits Vorbereitungen für verschiedene Klimaschutzprojekte. Eins sticht im wahrsten Sinne des Wortes heraus: Ein Bürgerwindrad. Es soll allerdings nicht in Owen selbst stehen, sondern in einem Windpark bei Heidenheim.

Ehrenamtlicher Projektmanager ist Thomas Stegmaier. Owen sei im Sommer dank vieler PV-Anlagen und Wasserkraftanlagen gut mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt, sagte er im Gemeinderat. Das Problem sei die mangelnde Stromversorgung im Winter und auch nachts. „Es fehlen 11 Millionen Kilowattstunden im Jahr“, weiß Stegmaier. Das sei genauso viel, wie ein Windrad mit 150 Metern Nabenhöhe erzeuge. „Die Idee ist, dass Owener Bürger sich an einer Windkraftanlage beteiligen können. Der Strom wird an einen Energieversorger verkauft und in Owen wieder eingekauft“, so Stegmaier. Mit einer solchen Windkraftanlage könne Owen energieautark werden.
Am Wochenende nach der Gemeinderatssitzung haben AKKO-Mitglieder und Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger den Windpark in Gnannenweiler besucht und sich über eine Beteiligung informiert. Dort sind in den kommenden Jahren neue Windräder geplant. Sie sollen 2027/28 gebaut werden. Laut AKKO weist die neueste Generation eine Nabenhöhe von 175 Metern auf. Die Leistung entspräche etwa dem Jahresverbrauch der gesamten Gemeinde.
Dass in Owen mehr Balkonkraftwerke installiert werden, dafür will AKKO-Mitglied Klaus Barocka sorgen. Er vermutet, dass viele Bürgerinnen und Bürgern sich für eine solche Mini-PV-Anlage entscheiden würden, wenn sie mehr über Balkonkraftwerke wüssten. Deshalb hat Barocka Kontakt zu verschiedenen Anbietern aufgenommen und die Firma Plugin Solar für einen Infotag gewinnen können. Der Termin steht allerdings noch nicht fest.
Auch in der Owener Kläranlage vermutet der Arbeitskreis Klimaschutz Owen Potenzial. Um dieses Projekt kümmert sich Holger Macho. Dort wären eine PV-Anlage und ein Faulturm mit Blockkraftheizwerk denkbar. Über die Kläranlage als Energiequelle hat sich auch schon die Stadtverwaltung Gedanken gemacht. Der Zweckverband Gruppenklärwerk (GKW), in dem Owen Mitglied ist, hat laut Verena Grötzinger ein Ingenieurbüro beauftragt, das GKW-weit untersucht, wo PV-Anlagen Sinn machen und installiert werden sollen. „Dazu gibt es bestenfalls schon Ende Januar erste Ergebnisse, die wir dann auch dem AKKO zur Verfügung stellen können“, so Grötzinger. Im Frühjahr 2025 plant der Arbeitskreis eine Exkursion zur Wendlinger Kläranlage. Für seine Aktivitäten hat der Gemeinderat dem AKKO für 2025 ein Budget von 5000 Euro eingeräumt.