Quasi jede Busfahrt ist eigentlich nur lästiges Mittel zum Zweck. Doch diese hier ist wirklich eine Ausnahme. Die Burg Teck und die immer bunteren Bäume bieten eine tolle Kulisse für die Kürbisstände am Straßenrand. In Oberlenningen wird die Buslinie 177 dann zur 171, aber keine Sorge: Umsteigen ist nicht nötig.
Ganz untypisch für eine Wanderung im Grünen führt der Weg zum Ursprung der Weißen Lauter auf Schusters Rappen durch ein ehemaliges Firmengelände. Dieser Lauter-Ursprung liegt in einem geschützten Geotop zwischen Reiterfels und Seeberg. Nach wenigen Metern wird die Weiße Lauter zu einem richtigen Bach mit glasklarem Wasser. Ein Teil der Quellen ist übrigens für die Trinkwasserversorgung gefasst. Wer genau hinschaut, kann zahlreiche Fische sehen. Von nun an schlängelt sie sich durch das Naturschutzgebiet, verschwindet kurzerhand unter der Sägerei und taucht schon nach wenigen Metern wieder hinter den ehemaligen Mühlen auf.
Alte Orte neue entdecken
Nach einigen Minuten führt die Route über den Seebergweg nach Gutenberg. Bevor es nun nach Oberlenningen geht, bietet sich dort eine kleine Ortsbesichtigung an. Sehenswert sind beispielsweise die Nikolauskirche aus dem Jahr 1865 und das Alte Rathaus. Außerdem locken die Gutenberger Höhlen, die 1889 vom Schwäbischen Höhlenverein entdeckt wurden.
Direkt hinter den letzten Häusern des Örtchens erreicht man die faszinierenden Sinterterrassen. Die Sinterterrassen von Gutenberg sind ein spektakuläres Naturereignis mit kaskadenartigen Gefällestufen an der Weißen Lauter. Sie sind wunderschön anzusehen und eine wahre Sehenswürdigkeit auf der Schwäbischen Alb. Sie bieten einen wertvollen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
Die Schönheit des Ländlichen
Von nun an geht es weiter auf geteertem Weg. Ein Silberreiher fühlt sich wohl gestört und fliegt schnell davon. Dann ist man auch schon auf Höhe der neuen Kläranlage Gutenberg-Schlattstall, wo sich die Schwarze Lauter mit der Weißen Lauter vereinigt. Weiter geht es nach Oberlenningen.
Sofort beweist das Lenninger Tal, dass es zum ländlichen Raum gehört: Motorsägen erklingen von den Hängen der Wälder, Grundstücksbesitzer ernten noch die restlichen Äpfel, Traktoren pflügen die Äcker und Ziegen weiden, während Hühner zu hören sind. Nun kommt ein sehr starkes Gefälle, und es geht wieder über eine Brücke, unter der die Lauter fließt. Sie befindet sich nun wieder auf der linken Seite.
Am Ende des Wanderwegs kommen schon die ersten Häuser von Oberlenningen, an denen es dann rechts weggeht in die Gutenberger Straße, gefolgt von einem leichten Anstieg wieder links und entlang an Streuobstwiesen und Feldern.
Bevor es mit dem Zug zurückgeht, empfiehlt sich eine kleine Runde durch den alten Ortskern von Oberlenningen. Sehenswert ist die St. Martinskirche. Dann gibt es noch das Schlössle oberhalb der Lauter. Seit 1992 befinden sich in dem Schlössle die Gemeindebücherei und das Museum für Papier- und Buchkunst. Nach der Besichtigung des alten Ortskerns geht es zurück zum Bahnhof und von dort nach Kirchheim.