Lenninger Tal
Ein Blumenkränzchen für die beliebte Rektorin

Verabschiedung Christa Hils, Leiterin der Grundschule in Owen, geht in den Ruhestand. Zahlreiche Weggefährten sagten ihr Adieu. Von Iris Häfner

Zu Christas Feier begrüßen wir euch heute“, sangen die Kinder des Grundschulchors aus voller Kehle und begrüßten damit die zahlreichen Gäste, die zur Verabschiedung von Rektorin Christa Hils in den Herzog-Konrad-Saal der Owener Teckhalle gekommen waren. Biggy von Merkatz und ihre Kolleginnen lassen die Leiterin der Sibylle-von-der-Teck-Schule Owen nur ungern gehen. „Unsere kompetente und geschätzte Kollegin und Chefin geht ihrer Freiheit entgegen - das gönnen wir ihr“, sagte sie.

Den beruflichen Werdegang der scheidenden Rektorin skizzierte Dr. Corina Schimitzek, Schulamtsdirektorin beim Staatlichen Schulamt Nürtingen. „Christa Hils baute eine Grundschule auf, die ihresgleichen sucht“, lobte sie die Arbeit. Das Leitbild „Miteinander leben, miteinander gestalten“ sei nie eine Worthülse geblieben, sondern mit Leben erfüllt worden - sei es durch Kooperationen mit Vereinen oder dem Freilichtmuseum, den Projekten Leseförderung oder „Faustlos“, bei dem Konflikte konstruktiv aufgearbeitet werden.

„Die Stelle war und ist Christa Hils auf den Leib geschneidert“, lautete das Urteil von Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger. In vielen Bereichen sei die kleine Stadt ein wenig anders - einem kleinen, gallischen Dorf ähnlich, wie sie scherzhaft betonte. Die tiefen Wurzeln und Traditionen kommen im Maientag zum Ausdruck. „Das im stetigen Wandel der Zeit zu bewahren, ist im Alltag nicht immer einfach“, ist sich die Bürgermeisterin bewusst. Die Grundschule leiste einen gewichtigen Beitrag dazu, dass dieser Festtag unter der Teck ein fester Bestandteil des Orts bleibt. „Bei den derzeitigen rasanten Veränderungen braucht es feste Wurzeln, verlässliche Partner und Menschen, an denen sich der Einzelne orientieren kann“, sagte Verena Grötzinger.

"Mit Herz und Verstand"

Als leidenschaftliche Pädagogin bezeichnete Schuldekanin Dorothee Moser die scheidende Rektorin. „Mit Herz und Verstand hat sie die Schule aktiv mitgestaltet“, erklärte sie. Anhand der vier Buchstaben des Nachnamens charakterisierte Owens Pfarrer Dr. Ekkehard Graf die Schulleiterin. Herzlich und hilfsbereit hat er sie erlebt. Integriert und interessiert an Vielem erlebte er seine Chefin. „Als einziger Mann im Kollegium bin ich der Exot“, sagte er. Die Leitung ihrer Schule hat die Lehrerin ohne Konrektorin gestemmt - mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Sekretärin.

Erich Merkle, Geschäftsführender Schulleiter Lenninger Tal, beschrieb Christa Hils als einen Menschen, der humorvoll Dinge angehen kann und das Beste daraus macht, auch wenn „nicht alles geradeaus geht“. Die Elternvertreter sprachen ebenfalls ihr Grußwort wie - ganz spontan - Wilhelm Haußmann, Vorgänger von Christa Hils, und das Team der Schulbücherei.

Maientag omnipräsent

Der Maientag war das rot-weiße Band, das sich durch die Verabschiedung zog. Die Kolleginnen führten den traditionellen Bändertanz in Kurzform auf und schmückten ihre Vorgesetzte mit einem Blumenkränzchen, das sie stolz für den Rest des Abends trug. Im Schnelldurchlauf ließen sie den Schulalltag und das Wirken der Rektorin Revue passieren. „Die Schule ohne dich ist nicht vorstellbar“, sind sie der Meinung. Gleichwohl geht es weiter: Tanja Blickle wird die kommissarische Leitung der Grundschule übernehmen.

20 Maientage hat Christa Hils erlebt und gestaltet. „Wenn es vorbei war, bin ich fast geschwebt. Dieses Ritual ist ein wertvoller und fester Bestandteil unserer Arbeit - und ein jährlicher Kraftakt, bei dem absolute Zusammenarbeit gefragt ist“, sagte die künftige Pensionärin. Jeden Tag ist sie gerne in die Schule gegangen. Bei Sorgen und Problemen hat sie immer Hilfestellung erhalten. Sie sprach von der Kooperation mit den Kindergärten, dem guten Miteinander mit den umliegenden Grundschulen und weiterführenden Schulen. Sie freut sich nun auf ihre Enkelzeit - genau so, wie es der Grundschulchor in seinem Abschiedslied gesungen hat.