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Ein großer Schatz für die Kirche

Berufung In der Nürtinger Stadtkirche sind acht Lehrerinnen für evangelischen Religionsunterricht beauftragt worden.

Kirchheim. Applaus in der Nürtinger Stadtkirche St. Laurentius: Soeben hatten im Gottesdienst acht junge Lehrerinnen berichtet, warum sie gerne das Fach Religion unterrichten. Sie haben in diesem Gottesdienst die kirchliche Beauftragung dazu, die Vocatio, bekommen.

Die acht Lehrerinnen unterrichten in Beuren, Erkenbrechtsweiler, Frickenhausen, Großbettlingen, Kirchheim, Neckarhausen, Neckartenzlingen und Oberensingen an der Grundschule, Gemeinschaftsschule oder Realschule. Sie möchten dort nach eigenen Worten Kindern den christlichen Glauben näherbringen, ihnen zeigen, dass sie nie allein sind, egal wie sie sich fühlen, und sie zum Nachdenken über die Existenz Gottes anregen. Sie wollen, dass Kinder dabei ihre eigenen Erfahrungen in den Unterricht einbringen können. Am Religionsunterricht schätzen sie, dass Können und Leistung nicht die entscheidenden Kriterien sind.

Alle Lehrerinnen sind staatliche Lehrkräfte. Diese übernehmen im Land den größten Teil des Religionsunterrichts. Den anderen Teil lehren Pfarrerinnen und Pfarrer sowie kirchliche Religionspädagoginnen und Religionspädagogen. Die staatlichen Lehrkräfte haben neben anderen Fächern an der Universität oder einer pädagogischen Hochschule auch Theo­logie studiert.

Den Vokationsgottesdienst für die evangelischen Kirchenbezirke Nürtingen und Kirchheim gestalteten die Nürtinger Dekanin Christiane Kohler-Weiss und Schuldekanin Dorothee Moser. Für eine Tätigkeit mit Menschen und besonders in der Schule brauche es vielfältige Kompetenzen, sagte Kohler-Weiss in ihrer Predigt. Entscheidend sei aber die Hingabe an die Aufgabe: „Sie macht den Unterschied, ob ich dem anderen wirklich etwas mitgeben kann.“

„Sie sind ein großer Schatz für unsere Kirche“, sagte Moser den Religionslehrerinnen. „Für Kinder und Jugendliche sind Sie oft die ersten oder sogar die einzigen Personen, die mit ihnen über religiöse Themen des Lebens, über Bibel und Glaube, Gott und die Welt, über ethische Fragen, über Werte und ein gutes Miteinander auf dieser Welt sprechen.“ Der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen diene auch der Friedens- und Demokratiebildung. Peter Dietrich