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Ein Holzmadener im Sterne-Himmel

Kochwettbewerb Der Kochauszubildende Carl-Philipp Moselewski und das Team Bad Überkingen-Staufeneck gewinnen beim „Young Chefs Battle“ in Berlin. Von Rainer Stephan

Der von der Großhandelsfirma Chefs Culinair deutschlandweit ausgelobte Kochwettbewerb dient der Nachwuchsförderung. Nach dem Vorrundensieg in Ulm gewann Moselewskis Jungmannschaft das Finale auf der Berliner Messe. Eine stolze Leistung, die auch Württembergs führende Rolle in der Spitzengastronomie unterstreicht.

 

 Mein Beruf fordert höchsten Einsatz, gibt mir aber viele Glücksmomente
Carl-Philipp Moselewski
 

Wenn der Auszubildende nach einem langen Arbeitstag zur nächtlichen Stunde von Staufeneck in die Urweltgemeinde heimfährt, weiß er: „Mein Beruf fordert höchsten Einsatz, gibt mir aber viele Glücksmomente.“ Denn wieder hat er beim Kochen was dazugelernt. War er zu Beginn der Kochlehre noch mit Zuarbeiten betraut, so wurde Carl-Philipp sehr bald dem „Saucier­posten“ zugeteilt, dem auch die Funktion des Rotisseurs untersteht. In der Herzkammer der Küche lernt er in enger Zusammenarbeit mit dem Küchendirektor die Details der Kochkunst und Finessen seines Handwerks. Flache Hierarchien und Teamgeist prägen das Miteinander. „Beim Zwiebelschälen helfen alle mit“, so der umtriebige Schüler. Zudem herrsche ein fairer Umgangston.

Moselewski ist als Koch im dritten Ausbildungsjahr im Burg­hotel Staufeneck bei Salach tätig. Das dort von Patron Rolf Straubinger betriebene Sterne-Restaurant bildet seit langer Zeit Köche und Restaurantfachkräfte aus. In Carl-Philipps Klasse auf der Berufsschule in Bad Überkingen befinden sich nur Schüler mit Abitur, die in einem besonderen Ausbildungsgang nach drei Jahren neben dem Koch-Gesellenbrief die Zusatzqualifikation „Küchen- und Servicemanagement“ erwerben. Alle Klassenkameraden lernen in Feinschmeckertempeln wie der Traube in Tonbach oder dem Tantris in München.

Nach der Abschlussprüfung im Juni steht für den frischen Kochgesellen zuerst mal ein Wechsel an: Beim Landessportverband wird er ein Freiwilliges Soziales Jahr machen, das er beim TSV Weilheim als Jugendbetreuer im Handballbereich ableisten wird. Das passt zu seiner Vita, war er doch vor der Lehre schon als Handballtrainer sowie in der Holzmadener OJA engagiert und geschätzt.

Nach dem einjährigen „Sozialintermezzo“ schließt er eine Rückkehr ins lieb gewordene Milieu nicht aus. Der flexible Jungkoch zeigt sich auch neuen gesellschaftlichen Entwicklungen aufgeschlossen: „In meiner Freizeit bin ich der veganen und vegetarischen Küche sehr zugetan.“ Ob seiner vielen Talente und Interessen stehen dem jungen Mann gewiss viele Wege offen.