Ehrung
Ein kommunalpolitischer Dino sagt dem Schlierbacher Gemeinderat Adé!

Nach 42 Jahren verlässt Kurt Moll aus Schlierbach die CDU-Fraktion im Gemeinderat. Viele Weggefährten haben sein Wirken hervorgehoben und ihm echte Anerkennung gezollt.

Auch Bürgermeister Sascha Krötz (3.v.l.) zollte Kurt Moll (3.v.r.) Respekt.  Foto: Sabine Ackermann

Man kennt das, viele Laudatoren, viele Wiederholungen - die der 73-jährige bürgerschaftlich Engagierte in Anbetracht seiner rundum jahrzehntelangen Treue zu einer großen Anzahl an Ämtern mehr als verdient hat. Dafür gebührt Kurt Moll, aber auch seiner stets hinter ihm stehenden Ehefrau Ljiljana, seinen zwei Töchtern und fünf Enkeln, drei Mädla, zwei Buaba, allergrößte Anerkennung.

Nicht von ungefähr gesellten sich zu den Gästen Göppingens Landrat Edgar Wolff, Landrat a.D. Franz Weber, MdB (CDU) Hermann Färber, Böhmenkirch, Alt-Bürgermeister Paul Schmid, Mitglieder aus dem Göppinger Kreistag und dem Schlierbacher Gemeinderat sowie Weggefährten, Freunde und Familienmitglieder. „Wir sind heute zusammengekommen, um zu feiern, zurückzublicken und um unsere Wertschätzung und unseren Respekt für insgesamt 41 Jahre, vier Monate, zwei Wochen und drei Tage gegenüber Ihnen und für ihr unvergleichliches Wirken im Schlierbacher Gemeinderat auszudrücken“, zählt Bürgermeister Sascha Krötz mehrere Projekte auf, die Kurt Moll aktiv begleitet hat. Nicht zuletzt erinnert er an dessen „zweite, nicht vergnügungssteuerpflichtige Sitzung zum Thema Breitbandausbau der deutschen Bundespost“. Breit aufgestellt seien seine Interessen, fährt der Schultes fort, der sich im Keller des „Sammlers von Fotos, Postkarten, Bücher und Modellen wie in einem Museum gefühlt habe“. Nicht zuletzt sei Kurt Moll auch als „begeisterter Fotograf, Netzwerker und Opa“ unterwegs sowie der „einzige Gemeinderat der jüngeren Geschichte Schlierbachs, der es mit drei Bürgermeistern aushalten musste – oder durfte.“

 

„Weitsicht und schwäbischer Sparsinn“

Dann übernahm Altbürgermeister Paul Schmid das Mikrofon, der den „kommunalpolitischen Dinosaurier“ mit „Sachverstand, Weitsicht, gepaart mit schwäbischem Sparsinn aber auch mit Kämpferherz“ erlebt habe. „Üppigkeit war ihm nicht in die Wiege gelegt. Fleiß und harte Arbeit waren eine Voraussetzung für ein erfolgreiches Überleben“, beschreibt der einstige Schultes den CDU-Gemeinderat, den auch „durchaus soziale Gedanken bewegten, für Menschen in der Gemeinschaft, die unbedingt der Unterstützung bedürfen.“ In Pliens­bach aufgewachsen, „aber so verwurzelt in der Schlierbacher Gemeinschaft wie er, ist kaum ein anderer“, betont Paul Schmid und ergänzt: „Kurt konnte sich in der Sache vehement streiten, wie andere auch, aber er war nach eine kurzen Abkühlungsphase nicht nachtragend.“ Seit seinem Ruhestand seien er und Kurt „freundschaftlich miteinander verbunden“, zeigt sich der ehemalige Rathauschef unverfälscht dankbar, „einen solchen Mann als Wegbegleiter zu haben.“

Der Göppinger Landrat Edgar Wolff kennt den „Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens, der bereits seit 35 Jahren im Kreistag sitzt, seit 27 Jahren.“ Auch Mario De Rosa von der CDU-Gemeinderatsfraktion lässt so einiges Geschaffte seines Parteikollegen nochmals Revue passieren. „Rechnet man nur je eine Gemeinderats-, Ausschuss- und Fraktions-Sitzung im Monat zusammen, so kommt man in diesen 41,5 Jahren auf die stattliche Anzahl von rund 1500 Sitzungen an denen du als Gemeinderat mitgewirkt hast - das sind zusammengerechnet über vier Jahre und ein Monat.“

Weitere Laudatoren waren Florian Henzler, der Gemeinderat der „Freien Wähler“ verrät: „Du trägst das Herz auf der Zunge - es war schwer, dich von unserer Meinung zu überzeugen. Mit einem eigenen Gedicht auf Schwäbisch, bei dem die anwesenden Gäste mit eingebunden wurden, überraschte Kurt Molls langjähriger „Gegenspieler“ und ehemaliger Gemeinderat, der parteitechnisch eher Olaf Scholz zugewandt ist. „I fand se schee - mei SPD und du - die CDU.“ Mittlerweile sehen wir es „mit der Weisheit der Jahre gelassener und lockerer“, bestätigt Kurt Moll.

 

Kurt Moll und seine Ehrenämter

Von 1983 bis 2024 Gemeinderat für die CDU Schlierbach (Mitglied im Verwaltungsausschuss, Erster stellvertretender Bürgermeister, ab 1992 Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion), seit 1989 durchgängig Kreisrat im Landkreis Göppingen (stellv. Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion), seit Februar 1992 im Vorsitz der CDU-Gemeinschaftsfraktion, Mitglied des Verwaltungsrates der KSK Göppingen, Trägerabgeordneter beim BW-Sparkassenverband, Mitglied im Schlierbacher Musikverein, Albverein (Leiter der Hochgebirgsgruppe), Tennis- und Radsportclub, Schützenverein, Obst- und Gartenbauverein, Krankenpflegeverein, DRK, Mitinitiator der Initiative Bürgerstiftung, Fördermitglied der Heinz-Sielmann-Umweltstiftung. ack