Nürtingen. Gemeinsam die Welt ein Stück besser machen – das hat sich die Bürger-Genossenschaft Nürtingen auf die Fahne geschrieben. Mit der Eröffnung des Welthauses in der Fußgängerzone ist ein weiterer Meilenstein geschafft worden. Die Vision: Raum für fairen Konsum schaffen, bezahlbare Mieten generieren und das gesellschaftliche Miteinander in der Stadt fördern.
Die soziale Komponente spiele eine große Rolle, wie der Professor Dirk Funck von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), der auch Mitglied des vierköpfigen Vorstands der Genossenschaft und Gründungsmitglied ist, betont: „Wir wollen die Immobilie fürs Gemeinwohl nutzen und Institutionen wie etwa den Weltladen in eine 1a-Lage bringen.“
Einnahmen dringend benötigt
Das „Leuchtturmprojekt“ (Funck) startet allerdings zunächst mit einer Zwischennutzung. Mit der Stadt und der HfWU wurde ein dreiphasiges Konzept ausgetüftelt. „Im ersten Quartal bespielen soziale Gruppen wie Integrationsbüro, Stadtjugendring oder Leben Inklusiv die Räumlichkeiten im EG“, erklärt Funck. Das zweite Quartal steht mit der HfWU im Zeichen der nachhaltigen Stadtentwicklung und Stadtplanung. Im Juli stellen sich die Stiftung Ökowatt, der Nürtinger Verein Klimataskforce und die Stadtwerke im Welthaus vor. „Und von August bis Oktober wird das Thema nachhaltiger Konsum im Vordergrund stehen“, kündigt Funck an. Dann werden etwa Unverpackt- und Weltladen sowie Akteure aus dem Secondhandhandel interimsweise einziehen. Danach wird zunächst das Erdgeschoss saniert, damit der Weltladen Anfang 2025 dort eröffnen kann. Das erste und zweite Obergeschoss sind aktuell gewerblich vermietet, was zunächst so bleiben wird. Denn letztlich werden diese Einnahmen auch dringend benötigt, um das ehrgeizige Gesamtprojekt zu stemmen – zum Kaufpreis von rund 1,1 Millionen Euro komme sicherlich dieselbe Summe hinzu, um das Gebäude komplett zu sanieren. Weitere Infos gibt es auf www.welthaus-nt.de. Kerstin Dannath