Stammkunden des Teckboten-Presseball wissen Bescheid: Wenn die Blue Stars die Musik machen, sind die Voraussetzungen für flotte Tanzmusik ideal. Die Blue Stars und der Name Rothfuß werden meist in einem Atemzug genannt. Zwar war keiner der vier Rothfuß-Brüder Gründungsmitglied der 1964 entstandenen Band, nichtsdestotrotz haben sie die Blus Stars zu dem gemacht, was die Band heute ist.
Der erste Rothfuß, der 1967 einstieg, war Heinz mit Akkordeon, Gitarre und „Backgroundtasten“. 1968 ersetzte Bruder Wolfgang einen der Mitbegründer an der Bassgitarre. „Unsere kleinen Brüder Jürgen und Dieter wuchsen ab da praktisch im mit Eierkartons schallabgedichteten Probenraum des elterlichen Hauses mit auf“, erzählt Heinz Rothfuß. Als 12- und 13-Jährige machten die beiden den Blue Stars als „Music Boys“ Konkurrenz und traten beim Kinderfasching und auch mal beim Kleintierzuchtverein auf. Als 1977 schließlich ein weiterer Musiker bei den Blue Stars ausstieg, rückten die beiden „Kleinen“ – damals gerade mal 16 und 15 Jahre alt – an Keyboard und Schlagzeug automatisch nach.
Bei den Auftritten der bald über den Landkreis hinaus gefragten Band wurde immer ein bisschen gebangt, wenn sich der Uhrzeiger Richtung Mitternacht bewegte. „Ich war dann sozusagen der Erziehungsberechtigte“, wundert sich Heinz Rothfuß noch heute, dass es nie Probleme gab. Die gab es dafür häufig bei den Proben in Form von Auseinandersetzungen um Harmonien, Musikstile und Kompetenzen. „Man stand tagelang am Radio, nahm die Songs auf, hörte sie Hunderte Male, um den Text aufzuschreiben und die Harmonien herauszufinden“, beschreibt er die damalige Vorgehensweise. „Des hör i andersch“, waren die meist gebrauchten Worte. „Die haben mir nicht geglaubt, dass ich Recht habe“, lacht Jürgen Rothfuß.
Irgendwann waren die Fronten geklärt, denn Jürgen Rothfuß machte als einziger der Brüder die Musik zum Beruf. „Der hat nichts anderes können“, frotzelt Heinz, der 1986 aus der Band ausstieg, „weil mein Können nicht mehr meinen Ansprüchen entsprach“.
Jogi, der nach dem Abitur Kirchenmusik in Esslingen studierte, mit dem A-Examen abschloss und alles, was Tasten hat, virtuos beherrscht, startete schon als Knirps mit einem Miniakkordeon. „Mit vier fing ich dann an zu trommeln“, berichtet er. „Als in der Grundschulzeit der Rektor eine Akkordeongruppe ins Leben rief, spielte ich dort Schlagzeug.“
Mit einem Klavier kam Jogi erstmals als Neunjähriger in Berührung, als Bruder Heinz eines mit Elfenbeintasten aus Bayern anschleppte und in die Garage stellte. Von da an „wohnte“ er bei Wind und Wetter in der Garage und brachte sich selbst das Spielen bei, bis er Klavierunterricht bekam und später beim Kantor der Göppinger Stadtkirche das Orgelspielen lernte.
Musik war im Hause Rothfuß so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Sonntags fuhr man bepackt mit Schlagzeug, Akkordeon und Gitarre auf die Alb zum Picknicken. Danach wurde gesungen und Musik gemacht. Dabei war damals auch Bruder Wolfgang. Ihn vermissen die drei Brüder, denn er verstarb 2013.
Live erleben kann man Jürgen Rothfuß und die Blue Stars beim Teckboten-Presseball am Samstag, 19. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Kirchheimer Stadthalle. Karten zu je 25 Euro kann man unter redaktion@teckbote.de bestellen oder unter
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