Lenninger Tal
Ein Ofen erhitzt die Gemüter

Haushalt Ein alter Steinofen in Zainingens Backhaus und klamme Kassen sorgen derzeit auf der Alb für Differenzen.

Römerstein. Wegen angekündigter Sparmaßnahmen scheint sich im Römersteiner Ortsteil Zainingen das Backhaus allmählich zum Politikum zu mausern: Der Sportverein, der Schwäbische Albverein, die Schützengilde und der Musikverein wenden sich in einer gemeinsamen Stellungnahme an die Öffentlichkeit, um die Aufmerksamkeit auf den Sanierungsbedarf eines Ofens zu richten. Zuvor war in einer Sitzung des Gemeinderats bekannt geworden, dass entgegen mehrerer Zusicherungen des Bürgermeisters der Ofen weiterhin auf unbestimmte Zeit brachliegen könnte.

Zum Backhaus Zainingens gehören zwei Steinöfen. Im Juli 2019 hatte sich während der Vorbereitungen für den Hülehock im jüngeren Ofen ein Stein an der Decke gelöst. Ein Fachunternehmen stellte daraufhin fest, dass Einbruchsgefahr besteht. Personen würden dabei allerdings nicht gefährdet. Die Zaininger weichen deshalb momentan auf den zweiten, älteren Ofen aus. Nach Angaben Käthe Autenrieths, Schriftführerin des Schwäbischen Albvereins, ist der bereits deutlich in die Jahre gekommen. Die Nutzung des Ofens schwankt aktuell zwischen fünf bis zehn Personen pro Woche. Laut Gemeinderat Markus Claß handelt es sich beim Zaininger Standort um das am häufigsten genutzte Backhaus der Gemeinde. Alternativ die beiden anderen Backhäuser zu nutzen, hält man in den Vereinen auf Grund eines allzu hohen Aufwands für kaum sinnvoll.

Währenddessen zeichnete sich in der Verwaltung im Laufe des Frühjahrs allmählich das Ausmaß der unbequemen Finanzlage ab. Im Rathaus fiel die Entscheidung, Investitionen allein auf laufende oder aber drängende Projekte zu beschränken. Zu den gestrichenen Posten gehört die Sanierung mehrerer Straßen und Gebäude - darunter auch das Backhaus. Nicole Wieden