Zwischen Neckar und Alb
Ein wichtiges Zeichen für die Zukunft

Richtfest Die Generalsanierung und der Ausbau der Nürtinger Bodelschwinghschule liegen bisher im Zeitplan. Die Kosten belaufen sich auf rund 21,1 Millionen Euro. Im Sommer 2023 ist die Eröffnung vorgesehen. Von Lutz Selle

Bürgermeister, deren Gemeinden die Sanierung mitfinanzieren, Kreistagsmitglieder, Schulleiter, Lehrer, die Schulamtsleiterin, Handwerker, Architekten und viele weitere Interessierte haben am Montagmittag an der Nürtinger Bodelschwinghschule das Richtfest mitgefeiert. Die Schule mit dem Förderschwerpunkt geis­tige Entwicklung und den dazugehörenden Schulkindergärten ist einer von drei Schulstandorten der sonderpädagogischen Bildungszentren in Trägerschaft des Landkreises Esslingen.

Insofern gebührte Landrat Heinz Eininger die Ehre, die Ansprache zum Richtfest zu halten. Er betonte, dass sich die Bodelschwinghschule, die aktuell im Interimsquartier an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Nürtingen untergebracht ist, derzeit „außerordentlicher Beliebtheit“ erfreue. Aktuell würden 175 Kinder die Bodelschwinghschule besuchen. Und die Aussichten auf eine weiterhin kontinuierlich steigende Schülerzahl seien gegeben.

Der Landrat stellte fest, dass allein 40 Einzelgewerke nötig seien, um das „Gesamtwerk in Szene setzen“ zu können. Dabei komme insbesondere das heimische Handwerk zum Zuge, um „seine Leis­tungsfähigkeit zu zeigen“. Der Landrat bezeichnete es bei der augenblicklichen Situation als „wichtiges Zeichen dieser Zeit, dass es weitergeht und wir an die Zukunft glauben“. So betonte Eininger: „Solche Investitionen in die Bildung lohnen sich – gerade auch für Kinder, die ein Handicap haben, um ihnen Chancen für Teilhabe und Berufe zu eröffnen.“ Die Investition hat es auch in sich. Der Landkreis rechnet derzeit mit Aufwendungen von 21,1 Millionen Euro für die Bodelschwinghschule. Das Land Baden-Württemberg steuert Fördergelder von rund 7,25 Millionen Euro bei.

Das Projekt besteht aus mehreren Bauteilen. Der Teil der Schulkindergärten wird komplett neu errichtet und bietet künftig Platz für sechs Kindergartengruppen. Für die Schülerinnen und Schüler stehen künftig insgesamt 21 Klassenzimmer und 13 Gruppenräume sowie mehrere Lernküchen und Werkstätten zur Verfügung. Ein Bewegungsraum und das Therapiebad inklusive Sanitär- und Umkleidebereich runden das Vorhaben ab. Auch die Elektro- und IT-Versorgung der Schule wird komplett erneuert. Die Bestandsgebäude werden im KfW-100-Standard ertüchtigt, die Neubauten sind in einem KfW-70-Standard geplant. Die Heizung und Stromgewinnung erfolgt über ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage. Für die Sommermonate ist eine passive Kühlung vorgesehen. „Durch die Aufstockung wird auch mehr Platz für Lehrer und den Verwaltungsbereich geschaffen“, sagte Landrat Eininger. Denn alle sollen sich künftig noch mehr wohlfühlen.

Den Richtspruch sprach Jochen Dommer vom Esslinger Bauunternehmen Rybinski. Er stellte fest, dass die Arbeit rund um den Bau von Anfang an „reibungslos“ und „schnell voran“ ging. Alle Beteiligten hätten „pünktlich und genau“ geschafft.

Führung durch die Bauteile

Bei einer anschließenden Führung durch die verschiedenen, teilweise voneinander getrennten Bauteile erläuterte Architekt Hansjörg Schwarz von den ausführenden Architekten Fritzen 28 aus Esslingen mehrere Details rund um das Bauvorhaben. So sollen beispielsweise beim neuen Kindergartenbau die körperlich behinderten Kinder im Erdgeschoss und die geistig behinderten Kinder im Obergeschoss unterkommen. Dort wurden bei der Planung dem Schallschutz, der passiven Kühlung und dem Luftaustausch große Bedeutung beigemessen.