Verkehr
Ein Zebrastreifen für Owen

In Owen gibt’s beim Thema sicherer Schulweg noch Luft nach oben. In den nächsten Monaten tut sich aber ordentlich was. Wir berichten, welche Maßnahmen geplant sind. 

Freut sich, dass der Zebrastreifen in der Neuen Straße kommen kann: Verena Grötzinger. Foto: Tobias Tropper

Der Schulweg ihrer Kinder ist vielen Eltern in Owen ein Dorn im Auge. Um zur Sibylle-von-der-Teck-Grundschule zu gelangen, müssen zahlreiche Kinder die B 465 überqueren, die viel befahrene Bundesstraße, die mitten durch den Ort führt. Dazu kommt die nicht minder frequentierte Landesstraße nach Beuren. Der Versuch, sichere Fuß- und Radwege zu schaffen, begleitet Verena Grötzinger seit Beginn ihrer Arbeit als Bürgermeisterin, doch die Bretter, die sie bohren muss, sind dick. „Wir haben unzählige Male versucht, in der Beurener Straße eine Ampelanlage durchzusetzen“, sagt sie. Vergeblich. 

 

Das ist mein erster Zebrastreifen in 15,5 Jahren Amtszeit!

Verena Grötzinger, Owener Bürgermeisterin

 

 

Jetzt wird es immerhin im schon ausgebauten Abschnitt der Neuen Straße eine sichere Querungsmöglichkeit geben, und zwar mithilfe eines Zebrastreifens an der Ecke Brühlstraße. Was sich zunächst banal anhört, ist in Wirklichkeit eine kleine Sensation, denn einen Zebrastreifen genehmigt zu bekommen, ist für eine Kommune ähnlich kompliziert wie eine Ampelanlage. Möglich sind sie nur in Tempo-30-Zonen, die Liste der baulichen Voraussetzungen ist lang. Beispielsweise muss die Straße im Bereich des Zebrastreifens schmaler sein. „Und wir mussten als Stadt nachweisen, dass 200 Fahrzeuge pro Stunde durch die Neue Straße fahren“, sagt Verena Grötzinger. Immerhin sei der Nachweis, dass 50 Fußgänger pro Tag die Straße queren, mittlerweile weggefallen.

Der Zebrastreifen existiert in den Köpfen der Owener Stadtverwaltung schon lange. Beim Ausbau der Neuen Straße wurden die Voraussetzungen gleich mitgeschaffen, in der Hoffnung, dass das Landratsamt sein Okay gibt. „Dafür sind wir froh und dankbar“, sagt Verena Grötzinger. Die Umsetzung sei noch in diesem Jahr geplant. 

„Kiss and go“-Parkplätze

Weitere Maßnahmen sind rund um die Sibylle-von-der-Teck-Grundschule geplant, dienen aber ebenfalls der Verkehrssicherheit von Kindern. Die Ideen sind aus einer Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit dem Projekt „Movers“, der Straßenverkehrsbehörde und der Elterninitiative „Zebras für Owen“ entstanden. Zum einen wird es für sogenannte Elterntaxis mehrere „Kiss and go“-Parkplätze geben, die entsprechend ausgeschildert werden: einen vor der Schulkindbetreuung, einen im Rinnenweg bei der Kita und eine ganze Zone in der Schießhüttestraße auf Höhe des Flaschnerstegs. „Die Idee ist, dass Eltern ihre Kinder dort aussteigen lassen und die den Rest des Schulwegs zu Fuß zurücklegen“, sagt Verena Grötzinger. Bisher fahren viele Eltern durch die Teckstraße und halten direkt vor der Grundschule – eine gefährliche Situation. 

Zum anderen sind große Verkehrsmarkierungen auf Straßen geplant, um die Sichtbarkeit der Kinder zu erhöhen. Sie sind rund um die Schule an drei Stellen geplant, und zwar dort, wo der Rotlehenweg auf die Teckstraße trifft, in der Steigstraße auf Höhe der Gartenstraße und am Rinnenweg auf Höhe des Rotlehenwegs. Auf der Bressmer-Brücke werden in Verlängerung der weißen Linie Poller aufgestellt, um Kinder vor abbiegenden Autos zu schützen.

Die Stadtverwaltung ist zudem im Gespräch mit der Elterninitiative, um Ideen zu sammeln, wie man den Schulwegeplan von 2011 optimieren kann. Allerdings warnt Verena Grötzinger vor zu hohen Erwartungen. „Wir werden es in Owen nicht schaffen, einen Schulweg auszuweisen, der 100-prozentig sicher ist“, sagt sie. „Der Schulwegeplan dient dazu, die Kinder zu sensibilisieren, wo sie achtsamer sein müssen.“