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Eine Kirche wird zum Symbol der Verbundenheit

Freundschaft Kirchheimer Delegation besucht die serbische Partnerstadt Bački Petrovac. Bei der Renovierung der dortigen Kirche spielt Kirchheim eine wichtige Rolle.

Die Renovierung der Außenfassade soll noch dieses Jahr abgeschlossen werden. Fotos: pr

Die Freundschaft zwischen Kirchheim und der serbischen Partnerstadt Bački Petrovac ist lebendig. Das zeigte der jüngste Besuch einer Delegation der Stadt Kirchheim zum slowakischen Fest in der serbischen Partnerstadt in der Vojvodina. Das Fest hat eine Geschichte: Die Slowaken bilden in der Gemeinde den größten Teil der Bevölkerung. Mit dabei waren auch die Mitglieder des im Februar gegründeten Fördervereins. Es ging bei dem Besuch vor allem um den geplanten Innenausbau der ehemaligen evangelischen Kirche in dem von Deutschen gegründeten Stadtteil Bulkes, dem heutigen Maglič, und das für Oktober 2020 geplante Jubiläum zum 200. Jahrestag der Kirche.

Vor Ort hat sich schon einiges getan, die Außenrenovierung des Gebäudes soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Hauptlast der Finanzierung trägt bei der Außenrenovierung das serbische Kulturministerium, die Gemeinde Bački Petrovac finanziert die Maßnahme mit und auch der Kirchheimer Förderverein beteiligt sich. Auf der Reise mit dabei waren daher auch die drei Vorstandsmitglieder Hartmut Rehm, seine Ehefrau Angelika, Willi Bauderer und die Kirchheimer Gemeinderätin Marianne Gmelin, Kassiererin des Fördervereins.

Beim Ortstermin in der ausgeräumten Kirche in Bulkes trafen sie sich mit der Vertreterin des Kulturministeriums und den Bewohnern von Maglič. Danach gab es einen Empfang beim Bürgermeister von Bački Petrovac, Srdjan Simič. Mit Radomir Zotovič, dem Zuständigen für das Kirchenprojekt wurde dann die Zusammenarbeit beim Projekt der Kirchensanierung sowie das geplante Programm zur 200. Jahresfeier der Kirche besprochen. Die Feier wurde auf die Herbstferien in Baden-Württemberg terminiert, damit möglichst viele Teilnehmer aus Kirchheim kommen. „Hoffentlich kommt auch die Jugendkapelle der Stadtkapelle Kirchheim und begleitet das Fest“, sagt Hartmut Rehm.

So sieht der Innenraum jetzt aus.

Der Förderverein hat in der kurzen Zeit seines Bestehens 138 Mitglieder, davon 102 Mitglieder aus Maglič und Bački Petrovac. „Dies zeigt deren großes Interesse an der Sanierung dieses eindrucksvollen Bauwerkes“, freut sich Rehm. Für die Kirchensanierung fand während seines Besuchs zwischen Kirche und Gemeindehaus eine Kunstaktion statt, bei der Kinder aus Maglič Dachziegel der Bulkeser Kirche künstlerisch verzieren durften. Danach legte er mit Vertretern der Gemeinde Blumen an den Gedenksteinen auf dem alten Friedhof von Bulkes nieder und gedachte der Opfer des Weltkrieges und der Vertreibung.

Beeindruckt hat den Vorsitzenden das Treffen mit Fritz Werle. Der hat eine Slowakin geheiratet und konnte so als Bulkeser in Bački Petrovač bleiben. Bisher war er ein großer Skeptiker der Renovierungspläne der Bulkeser Kirche. Mit bewegten Worten brachte er dann zum Ausdruck, dass er nach der Präsentation daran glaube, dass dieses Werk nun doch gelingen werde. Das sei wunderbar, da alle anderen evangelischen Kirchen in der Vojvodina beinahe nur noch Ruinen seien.

Da die Jugendkapelle der Stadtkapelle Kirchheim ebenfalls nach Austauschmöglichkeiten in Serbien sucht, wurde vom Förderverein der Kontakt zum Gymnasium hergestellt. „Wir würden uns sehr freuen, wenn sich daraus eine regelmäßige Begegnung ergeben würde“, hofft Hartmut Rehm. Die Kirchheimer Delegation erhielt als Abschiedsgeschenk einen bemalten originalen Dachziegel der Kirche von Bulkes mit Echtheitszertifikat. „Was für eine wunderbare Geste“, sagte er. pm