Weilheim und Umgebung
Eine offene Begegnungsstätte für alle Nationalitäten

Integration Im „Café International“ in Weilheim sollen sich Menschen vorbehaltlos untereinander austauschen.

Weilheim. Ein bisschen verhält es sich mit dem „Café International“ in Weilheim wie mit dem gleichnamigen „Spiel des Jahres“ von 1989: Bei beiden gilt es, Menschen unterschiedlicher Nationalitäten an einen Tisch zu setzen. Was also vor 27 Jahren als Brettspiel seinen Anfang nahm, ist in Weilheim seit Juni in herzlicher Atmosphäre Wirklichkeit.

Ein Mal pro Woche, immer freitagnachmittags von 14.30 bis 17.30 Uhr ergänzen sich im Laden-Café „Wesley’s“ Ehrenamtliche der Evangelisch-Methodistischen Kirche und des AK Asyl Weilheim zum „Café International“. Das Ziel: Flüchtlinge sollen sich in ungezwungener Atmosphäre vorbehaltlos untereinander austauschen und Hilfe finden. Oder wie Thomas Groß, der Leiter des Wesley’s es nennt: „eine offene Begegnungsstätte sein“.

Der helle Raum in der Hirschstraße empfängt seine Gäste mit Wärme und einem freundlichen Ambiente. Rollstuhlfahrer gelangen über eine Rampe in den Raum. Hübsch mit Servietten und Blumen geschmückte Holztische laden Flüchtlinge, andere ausländische Mitbürger, Weilheimer und Nicht-Weilheimer gleichermaßen ein, sich an den Tischen oder den anderen Sitzgelegenheiten bei Kaffee, Kuchen oder Getränken zu begegnen, kennen- und schätzen zu lernen.

Doch nicht nur der lockere Austausch steht dabei im Vordergrund. „Die Ehrenamtlichen aus der Flüchtlingsarbeit des AK Asyl sind während der festen Öffnungszeit Ansprechpartner für die Flüchtlinge nicht nur bei konkreten Fragen. Sie unterstützen bei der Jobsuche und bei der Bewerbung oder leisten Hilfe bei bürokratischen Dingen oder beim Deutschlernen“, erzählt Jochen Ziegler, Sprecher des AK Asyl.

Für all dies steht den Besuchern ein Laptop und freies Wlan zur Verfügung. Und das Café lädt auch zum gemeinsamen Spielen ein. Oder vielleicht findet ein Besucher des Cafés im Bücherregal das eine oder andere Buch, in dem vor Ort geschmökert werden kann; oder „man kann es ausleihen, zurückbringen oder behalten“, wie Thomas Groß sagt.

Jochen Ziegler spricht noch einen weiteren wichtigen Punkt an: „Das ‚Café International‘ bietet Weilheimern, die helfen wollen, sich aber noch unsicher sind, die Möglichkeit, mit Flüchtlingen in Kontakt zu kommen.“ Die Ehrenamtlichen des AK Asyl stehen auch ihnen bei, um Ängste und Befürchtungen erst gar nicht aufkommen zu lassen.

Damit möglichst viele Flüchtlinge vom „Café International“ erfahren, haben die Verantwortlichen in den Unterkünften viersprachige Flyer verteilt. „Wir ermutigen die Ehrenamtlichen, mit den Leuten ins Wesley’s zum Internationalen Café zu gehen“, sagt Jochen Ziegler. Und er gibt sich hoffnungsfroh, dass die Flüchtlinge dann von selbst ins „Café International“ finden und spüren, dass sie hier empfangen werden. Denn das „Café International“ im Wesley‘s in Weilheim befindet sich noch in der Anfangsphase.Cornelia Wahl