Manche sagen vermutlich schon, dass ich einen Spleen habe, das macht mir aber nichts aus", sagt der 56-Jährige und lacht. Doch was ist so spannend an einer Fernsehzeitschrift? Bei den Meisten wandert diese wohl Woche für Woche im Altpapier. "
Angefangen hat das ab 1. Januar 1978 mit der IWZ (Illustrierte Wochenzeitung), sie erschien immer samstags als Beilage in der Zeitung. „Das Interessante für mich als Kind waren die großen Titelgeschichten, die damals über ganz unterschiedliche weltweite Themen über mehrere Seiten in der Zeitschrift enthalten waren und das Kreuzworträtsel", erinnert sich Frank Maschkiwitz und holt sein allererstes IWZ-Exemplar von 1978 aus dem Ordner. Es ist deutlich großformatiger als die heutigen Fernsehzeitschriften und wirkt inhaltlich eher wie ein Magazin.
Die Titelgeschichte seiner ersten IWZ-Ausgabe drehte sich um die großen Ozeandampfer. „Mich interessiert sowieso alles, was mit dem Wasser und Schiffen zu tun hat, ich betreibe auch selbst Wassersport. Mit 16 Jahren habe ich mit dem Rudern angefangen", erzählt der 56-Jährige. Das sei vermutlich ein Anlass gewesen, diese Ausgabe damals aufzuheben. „Fernsehprogramme gab es damals nur drei, das war nicht das Spannende an den Zeitschriften. Die Privatsender kamen irgendwann in den 80er-Jahren dazu."
Reportagen aus aller Welt
Als Kind und auch später noch sei es unheimlich interessant gewesen, über die IWZ-Reportagen mehr von der Welt zu erfahren. „Damals gab es ja noch kein Internet und man saß auch nicht so viel vor dem Fernseher", sagt Frank Maschkiwitz. Blättert man die früheren Exemplare durch, so finden sich darin beispielsweise Themen wie die 2000-jährige Geschichte der Reisbauern, eine Reisegeschichte über die Lofoten („da waren wir dieses Jahr im Urlaub"), über verschiedene Städte, Umwelt- und Klimathemen oder auch eine Reportage über Super-Brücken und weitere Seefahrtsthemen. „Das war ein Stück Zeitgeschichte und viele der Themen sind heute nach wie vor oder wieder aktuell", so der passionierte Sammler.
2004 wurde die IWZ schließlich eingestellt, Frank Maschkiwitz hatte bis dahin 1374 Exemplare gesammelt. Ans Aufhören dachte er allerdings nicht, sondern sammelt seither weiterhin die RTV- und Prisma-Fernsehzeitschriften, auch wenn diese inhaltlich außer dem Fernsehprogramm wenig Interessantes hergeben. „Wenn ich im Urlaub bin, haben Familienmitglieder den Auftrag, die Zeitschriften für mich aufzuheben", erzählt Frank Maschkiwitz lachend. Die RTV bezieht er über den Teckboten Kirchheim, die Prisma über die NWZ Göppingen.
Die 3000er-Marke knacken
„Anfangs gab es in der RTV noch eine Geschichte oder ein Interview mit einem Promi, das ist heute auch nicht mehr der Fall. Während es mir bei der IWZ noch vor allem um die Reportagen ging, die bis zur Einstellung 2004 enthalten waren, geht es jetzt beim Sammeln eigentlich nur noch darum, eine bestimmte Zahl zu erreichen und es ist eine Gewohnheit geworden", erklärt der Ebersbacher. Derzeit hat er sich die 3000er-Marke als Ziel gesetzt, dafür müsste er noch 500 weitere Exemplare sammeln, „das wären noch rund zehn Jahre bei 52 Wochen im Jahr", rechnet Frank Maschkiwitz vor.
Und dann? „Wenn nach 3000 wirklich Schluss ist, würde ich auch alle auf einmal entsorgen. Selbst die frühen interessanten Exemplare. Der einzige Ansporn ist ja aktuell nur noch, diese Zahl zu erreichen, nicht mehr der Inhalt. Da sinkt dann auch die Hemmschwelle, das Sammeln zu beenden", so der 56-Jährige.
Sich selbst bescheinigt er einen allgemeinen Hang zur Sammelleidenschaft. Denn neben den TV-Zeitschriften sammelt Frank Maschkiwitz ebenso lange bereits Briefmarken. Aus Deutschland hat er nahezu alle Motive von 1949 bis heute. D-Mark-Stücke hat er ab 1950 bis zur Einführung des Euros ebenfalls gesammelt. „Da muss man schon der Typ dafür sein und sich eben mit der Thematik auch auseinandersetzen. Bei den Briefmarken sind zum Beispiel die unterschiedlichen Motive im Wandel der Zeit interessant. Ich habe rund 10 000 verschiedene Marken, darunter auch noch welche aus der Zeit des Deutschen Reichs oder seltene aus den 50er- und 60er-Jahren", erzählt Frank Maschkiwitz.
Außerdem sammelt er gern besondere Steine als Urlaubserinnerungen. Und wenn er in Rente geht? „Dann mache ich was anderes, von dem man beständig etwas hat.“ Er habe zum Beispiel einen grünen Daumen, ziehe Bonsai-Bäume selbst. Gärtnern wäre also was als Hobby. „Dazu sind meine Frau und ich auch sportlich aktiv und gern auf Reisen. Mir fällt mit Sicherheit was ein."