Vor 22 Jahren eröffnete Bäckermeisterin Petra Grosch ihren Laden „Kraut & Rüben“ in der Notzinger Herdfeldstraße, den die Familie bis heute betreibt. Mit regionalen Produkten und Backwaren aus eigener Herstellung erfreut sich das Geschäft über die Ortsgrenzen hinaus großer Beliebtheit. Jetzt würde die Familie gerne an zentraler Stelle an der Ortsdurchfahrt auf einem gemeindeeigenen Grundstück, am Kreuzungsbereich Kirchheimer Straße/Wellinger Straße gelegen, neu bauen. Ziel ist es dabei vor allem, eine ebene, weniger beengte Fläche für den Verkauf in Kombination mit einer neuen, technisch aufgerüsteten Backstube zu schaffen. Im Dachgeschoss des Gebäudes sind zwei Wohnungen für die beiden Söhne vorgesehen. Architekt Bertram Kiltz hat dem Gemeinderat und der Verwaltung jetzt einen ersten Vorentwurf des Neubaus präsentiert und wird diesen nun auf Basis verschiedener Anregungen und Wünsche seitens des Gremiums überarbeiten. Dieses steht dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber.
Ideen für die weitere Planung
Ein zentraler Knackpunkt der Diskussion war die derzeit geplante direkte Lage an der Grundstücksgrenze zur Straße hin. Der Tenor: Das Gebäude sollte etwas weiter nach hinten auf das Grundstück verlagert werden, um keine weitere Engstelle im Bereich des Gehwegs zu schaffen. Sollte das umsetzbar sein, gilt es, den Grenzabstand gemäß den Vorgaben der Landesbauordnung zu einem vorhandenen nicht-gemeindeeigenen Grundstück einzuhalten. Zudem dürfte das Gebäude nicht zu viel von der vorgesehenen Größe verlieren, sonst wäre es nicht mehr wirtschaftlich. Überlegt wurde in dem Zusammenhang auch, ob das Gebäude von der Form oder Ausrichtung her etwas angepasst werden könnte. Diskutiert wurde ebenso die optimale Lage der Parkplätze unter Berücksichtigung der vielbefahrenen Ortsdurchfahrt. Thema waren außerdem verschiedene Varianten der Zu- und Abfahrt. Etwa unter Einbezug des Weges auf das Grundstück von der Ötlinger Straße her kommend.
Vorgesehen ist im Entwurf derzeit ein zweigeschossiges Gebäude mit einem Satteldach, mit einer etwas geringeren Dachneigung als bei der Umgebungsbebauung. „Bei Bedarf könnte man das Gebäude zu einem späteren Zeitpunkt aufstocken“, erklärte Architekt Bertram Kiltz. Im Moment sei der Laden im Erdgeschoss zur Straße hin ausgerichtet geplant. „Dass man direkt sieht: Hier passiert etwas“, so die Idee der baulichen Anordnung. Die Backstube und das Lager sind im Erdgeschoss im hinteren Bereich des Gebäudes vorgesehen. Im Entwurf ist das Gebäude von zwei Seiten anfahrbar, sodass sich der Kunden- und der Lieferverkehr nicht begegnen.

Baurechtlich sind laut Bertram Kiltz insgesamt sechs Stellplätze für den Neubau vorzusehen: für die Kunden, die beiden Wohnungen und die Anlieferung. „Vier davon sind derzeit als Kundenparkplätze eingeplant“, so Kiltz. Zusätzlich sollen öffentliche Parkplätze auf dem Grundstück bestehen bleiben. „Da könnte man dann überlegen, ob die Gemeinde die Kosten für das Herrichten der öffentlichen Parkplätze übernimmt“, ergänzte Bürgermeister Sven Haumacher. „Es ist derzeit noch kein finaler Plan für das Bauprojekt, nur ein erster Vorentwurf“, betonte Bertram Kiltz. Die weitere Planung starte jetzt mit den ergänzenden Punkten aus der Sitzung. Zunächst werde die überarbeitete Version dann in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt (ATU) im neuen Jahr vorgestellt und vorberaten.